Die Medien verursachen Stress beim Zuschauer
Die Menschen kommen nicht mehr zur Ruhe. Den ganzen Tag über werden sie durch die Medien wie Zeitung, Soziale Medien, Radio oder Fernsehen mit schlechten Nachrichten konfrontiert. Die Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, Angst vor Enteignung – das alles belastet die Psyche. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder leiden unter dem medien-gemachtem Stress. Sie werden depressiv, verfallen in Angst, machen sich ständig Sorgen.
Ein Report der Krankenkasse DAK zeigt, dass die Corona-Pandemie vor allem Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren in Nordrhein-Westfalen psychisch belastet. Die Zahl derjenigen, die wegen einer Depression behandelt werden müssen, stieg um rund zwei Prozent, bundesweit sogar um acht Prozent. Bei den Erwachsenen verzeichnet die Krankenkasse KKH ein plus von 25 Prozent. Bundesweit ist jeder Siebte von einer Depression betroffen. Und auch die Zahl der Burn-outs steigt, wie bei der AOK zu lesen ist.
Medien verkünden nichts Gutes
Wen wundert das? Während viele sich die Rückkehr in die Normalität durch eine Impfung erhofften, wurden sie bitter enttäuscht. Nicht nur, dass die Impfungen kaum vor einer Infektion schützten, mussten auch Geimpfte mit diversen Einschränkungen leben. Sie durften ihre Angehörige und Freunde nicht sehen und nur noch Essen gehen, wenn sie geboostert waren. Zuletzt gab es dann nur noch Einschränkungen für Ungeimpfte, die die Bundesregierung so zur Impfung motivieren wollte. Das fing an beim Einkaufen und endete bei Kontaktbeschränkungen und dem Verbot, Lokale zu besuchen.
Die Medien verkündeten den Freedom-Day, den die Bundesregierung in Abstimmung mit den Ländern für den 20. März avisiert hatte. Doch steigende Inzidenzen, hervor gerufen durch die vergleichsweise harmlose Mutation Omikron lassen die Hoffnungen sinken. Während in den europäischen Nachbarländern alle Maßnahmen enden, will Deutschland weiter an ihnen festhalten. Und auch die angedrohte Impfpflicht versetzt viele in Panik. Die psychische Widerstandskraft sinkt.
Leitfaden gegen Stress durch Medien
Darum hat die Krankenversicherung Generali aktuell einen Leitfaden heraus gegeben, wie man mit belastenden Situationen besser umgehen kann. Laut der Krankenversicherung heißt das Zauberwort „Resilienz“. Während nämlich viele Menschen aus Angst vor dem Ukraine-Krieg mehr Nachrichten konsumieren, als ihnen gut tun, empfiehlt die Krankenversicherung das einzuschränken. Wichtig ist auch, die Negativ-Nachrichten bewusster zu konsumieren und seine Gedanken gezielt auf Positives zu lenken.
Sieben Tipps gegen Medien-Stress
Nicht mehr Medien und Nachrichten konsumieren, als nötig und sich die Frage stellen: Fühlt man sich besser informiert oder nur zusätzlich belastet?
Nur wenige Medien-Kanäle nutzen. Viele denken, dass sie eine schwierige Situation besser kontrollieren können, wenn sie mehr darüber wissen. Doch die schlimmen Bilder verstärken noch das Gefühl der Hilflosigkeit.
Keine Nachrichten schon vor dem Aufstehen oder direkt vorm Schlafengehen konsumieren. Gerade in schwierigen Lagen sollten negative Meldungen auf bestimmte Zeiten beschränkt werden. Danach sollte man sich anderen Themen widmen und auch das Handy mal zur Seite legen.
Statt sich die schrecklichen Bilder in Medien wie dem Fernsehen anzuschauen, könnte man auf die Kinder-Nachrichten wechseln. Diese verzichten auf belastende Bilder, trotzdem erhält man alle Informationen.
Sich Medien-Pausen gönnen und Spaß mit Freunden haben. Dabei sollte man kein schlechtes Gewissen haben, denn dadurch tankt man neue Energie. Es ist falsch verstandene Solidarität, wenn man auf Freude verzichtet, nur weil andere leiden. Denn damit ist keinem geholfen.
Kinder spüren, wenn Erwachsene sich Sorgen machen. Daher sollte man das Thema bewusst ansprechen und kindgerechte Sendungen dafür auswählen.
Und das Wichtigste: Wer Angst hat, dem fällt es schwer, Auswege zu finden. Um aus der Angst-Spirale heraus zu kommen, kann man die Fünf-Finger-Technik anwenden. Mit der Frage: “Kann ich das jetzt lösen?” streckt man für jedes Wort einen Finger hoch. Das hilft, Distanz zu seinen Gefühlen zu schaffen und Lösungen zu finden.
Gut fühlen, trotz schlechter Nachrichten
Ein gutes Leben führen, auch wenn schlechte Nachrichten den Alltag beherrschen. Statt in einem Nebel umherzuirren und keinen Ausweg aus den dunklen Gedanken zu finden, sollte man versuchen, seelische Abwehrkräfte zu entwickeln. Körperliche Stärke bewahrt Lebenskünstler davor, im Blues zu versinken. Meditationsübungen können helfen und vor allen Dingen hilft es, wenn man das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen verliert. So kann man flexibler auf Krisen reagieren. Positive Gedanken, mit allen Sinnen den Augenblick wahrnehmen, im Hier und Jetzt leben und das permanente Beurteilen sein zu lassen, sind wichtige Schritte zur Resilienz.
Ein starkes Selbstbewusstsein hilft gegen Selbstzweifel, Gemeinsamkeit gegen Stress – „gemeinsam ist man stark“, heißt es in einem alten Sprichwort. Wer seine Emotionen kontrollieren kann, geht entspannter mit Unerwartetem um. Zuversicht bedeutet, den Glauben an eine bessere Zukunft nicht zu verlieren. Statt sich auf Missgeschicke zu konzentrieren und daran zu verzweifeln, ist Optimismus im Hinblick auf die nächste Aufgabe von entscheidender Bedeutung für das seelische Wohlbefinden.