Weihnachten – krasse Fakten

An Weihnachten im Rheinland geht es vielfach um Essen.

Weihnachten
Ein Drei-Gänge-Menü an Weihnachten und unter dem Weihnachtsbaum stapeln sich Geschenke. An solchen Tagen lassen es sich die Menschen gut gehen. Etwa 500 Euro gibt jeder durchschnittlich für Geschenke aus und 82,9 Prozent der Deutschen kochen an Weihnachten selbst.

Dabei ist nicht alles, was im Handel angeboten wird, sorgenfrei zu genießen: Allein zwischen dem 24. November und dem 23. Dezember wurden 20 Warnmeldungen zu Lebensmitteln vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Über das Umweltportal erfährt man auch etwas über die Luftbelastung, die aktuelle Hochwasserlage am Rhein und die Belastung von Umwelt und Natur.

Das Umweltamt warnt

Die jüngsten Meldungen vom 23. Dezember betreffen Gojibeeren von Alnatura und dennre. Diese sind mit Salmonellen belastet. Das „Rote Paprikapulver“ (scharf) von Basak Aci Toz Kirmizibiber überschreitet die Grenzwerte von Ethylenoxid. Bei der „Dere Augenbohne“ wurde am 21. Dezember eine Überschreitung des zulässigen Rückstandshöchstgehaltes von Chlorpyrifos festgestellt. Einen Tag zuvor wurde das Bakterium Listeria monocytogenes in Edeka-Erbsensprossen gefunden.

Am 18. Dezember soll die Süßigkeit „Frisia Ufonauten“ möglicherweise harte Kunststoffteile enthalten haben. Und auch vor dem Käse „Morbier“ wurde gewarnt, weil eine EHEC-Kontamination möglich ist. Ein Putenlachsfilet enthielt gemäß der Meldung am 13. Dezember Salmonellen. Bei getrockneten Aprikosen „Chapa Namak“ vermeldete das Umweltportal einen erhöhten Gehalt an Schwefeldioxid. Dasselbe galt bei „Grünen Rosinen extra lang“. Bei „Hot Chip Challenge“ waren am 24./28. November und 1. Dezember erhöhte Capsaicingehalte festgestellt worden.

Gift im Weihnachtsbaum

Der BUND wiederum warnt vor Weihnachtsbäumen aus dem Gartencenter, dem Baumarkt oder aus dem Straßenverkauf. Insgesamt wurden 15 verschiedene Wirkstoffe in Weihnachtsbäumen entdeckt – Gifte, die man sich ins Wohnzimmer holt. Darunter waren neben herkömmlichen Pestiziden auch welche, die in der EU gar nicht zugelassen sind.

Solche wurden etwa bei vier Nordmanntannen nachgewiesen. Die insgesamt 19 getesteten Bäume wurden in Berlin, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Sachsen gekauft. In fünf Weihnachtsbäumen wurde sogar das Totalherbizid Glyphosat nachgewiesen.

Weihnachten ohne Baum

Der BUND rät daher, wenn überhaupt, Weihnachtsbäume nur aus Öko-Anbau oder bei der Forstwirtschaft direkt aus dem Wald zu kaufen. Bei letzterem kann man fragen, ob Pestizide eingesetzt wurden. Wer jedoch ökologisch korrekt handeln möchte, verzichtet ganz auf Weihnachtsbäume und schmückt stattdessen lieber mit Zweigen, die man sich selbst aus dem Garten oder Wald schneidet. Schöne Dekorationen lassen sich auch mit Holzgestellen und anderen Natur-Materialien basteln.

Andere Länder feiern anders. Früher erzählte man sich insbesondere in England an Heiligabend Gruselgeschichten unterm Weihnachtsbaum. Gruselig sind aber auch manche Weihnachtsgeschichten aus anderen Ländern. Nach einem Aberglauben in Mittel- und Südeuropas werden Kinder, die am Weihnachtstag geboren werden, Werwölfe.

Keine Geburt an Weihnachten

Denn am selben Tag wie Jesus Christus geboren zu werden, gilt als Affront gegen Gott. Der katholische Glaube an die Yuletide-Werwölfe wiederum ist ein Überbleibsel des römischen Festivals von Lupercalia. Das ist eine Winterfeier, die die Wolfsfrau ehren soll, die die Gründer der Stadt Rom, Romulus und Remus, großgezogen hat.

Für Anhänger der Naturreligionen ist die Wintersonnenwende (Yule – in diesem Jahr am 22. Dezember) eines der heiligsten Feste. Weihnachten ist eine stark bereinigte Version dieser Feier, die hauptsächlich von den germanischen und keltischen Völkern stammt. Es wird gesagt, dass die Weihnachtszeit und die darauf folgenden Rauhnächte (bis 6. Januar) besonders gut für Zauber sind.

Weihnachten ist der Start für die Perchten.

Die Rauhnächte beginnen an Weihnachten

Der Legende nach verbringt Holda die Rauhnächte zwischen Weihnachten und Epiphany als Führer einer geisterhaften Jagdgesellschaft auf einem Wagen oder zu Pferd. Wer in dieser Zeit Wäsche aufhängt, dem wird Unglück widerfahren, weil sich die Geister bei ihrer

La Befana ist der Name der italienischen Weihnachtshexe. Sie wird in ganz Italien als Hexe beschrieben, die auf einem Besen durch den Winterhimmel fliegt. Am 6. Januar oder „Epiphany“ beschenkt La Befana brave Kinder, böse Kinder erhalten Kohle. Italienische Eltern warnen ihre Jüngsten, dass La Befana sie schnappen wird, wenn sie sich nicht benehmen. Die Hexe spielt eine ähnliche Rolle wie der Nikolaus und könnte in der vorchristlichen Vergangenheit denselben Ursprung wie Holda (Frau Holle) haben.

Traditionen in anderen Ländern

Die in den italienischen Regionen Trentino und Südtirol im Januar gefeierten Val di Fiemme erinnern zudem an die Hinrichtungen von 14 Menschen zwischen 1501 und 1505. Die Prozesse begannen, als ein Giovanni delle Piatte behauptete, die Göttin Diana in Venusberg getroffen zu haben. Um seiner eigenen Hinrichtung zu entgehen, nannte er einige Namen von Hexen, die er nach Einbruch der Dunkelheit in den Bergen gesehen haben wollte.

In der Stadt Cavalese (Südtirol) werden die Hexenprozesse durch Live-Action-Performances und das Abbrennen von gehängten Hexen im Abbild gefeiert. Auch die Isländer pflegen gruselige Weihnachtstraditionen. Hier kommt zur Weihnachtszeit die Riesin Grýla, manchmal auch als Trollweib bezeichnet, und raubt unartige Kinder, um sie zu kochen und zu verzehren.

Weihnachtsmärchen in Island

Grýla lebt mit ihrem dritten Ehemann Leppalúði in einer Höhle in dem Gebiet Dimmuborgir, wo es die ungewöhnlich geformten Lavafelder gibt. Das Paar hat 13 Kinder, die den Menschen an Weihnachten Streiche spielen oder deren Essen stehlen. Mit ihnen lebt die Weihnachtskatze (Jólakötturinn).

Diese frisst nach der Legende die Menschen, die vor Heiligabend keine neue Kleidung zum Anziehen bekommen haben. Die Figur Grýla stammt ursprünglich aus den Sagen der nordischen Mythologie.