Tod im Wasser: Mann kauert auf dem Grund des Sees
Sobald die Badesaison startet, kommt es zu Unfällen. Immer wieder finden Menschen in den Sommermonaten im Rhein oder in den Badeseen den Tod. Vergangenen Samstag war es ein 26-Jähriger, der im Rotter See bei Sieglar ertrunken ist. Er war mit zwei Freunden auf einer größeren Badeinsel auf dem See unterwegs. Diese kenterte plötzlich und die drei jungen Männer fielen kopfüber ins Wasser. Zwei von ihnen konnten schwimmen, der 26-Jährige jedoch nicht. Er ging unter, tauchte noch einmal kurz auf und verschwand.
Die beiden Freunde sicherten sich gegenseitig und kamen gerade noch ans Ufer. Eine Bekannte alarmierte die Rettungskräfte. Mit einem Großaufgebot kamen diese zum Rotter See. Zwölf Taucher suchten den See ab, das THW war mit fünf Booten im Einsatz. Gegen 17.30 ortete das Sonarboot des DLRG Bonn eine Stelle im See, aus der die Taucher nach wenigen Minuten den Niederkasseler ans Ufer brachten. Der Notarzt konnte jedoch nur den Tod des jungen Mannes feststellen. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen zum Unfallhergang auf.
Tod im 30 Meter tiefen Wasser
Während das Baden im Rotter See erlaubt ist, ist dies im Rhein und bei vielen Seen im Rheinland nicht der Fall. Im Rhein, in dem bei Rodenkirchen gerne gebadet wird, sind es oftmals Strudel, die ungeübte Schwimmer in die Tiefe ziehen. Auch unterschätzen viele die Sogwirkung des Stroms außerhalb der Buhnen. Besonders gefährlich sind die Basaltseen, da diese 30 Meter und mehr tief und sehr kalt sein können. Erst vor knapp einem Jahr starb ein junger Mann im Kratersee des ehemaligen Steinbruchs Eudenberg (Hennef).
Der 19-Jährige war gegen 17 Uhr mit einem Freund schwimmen gegangen. Plötzlich ging er unter. Sein Freund schwamm ans Ufer und alarmierte die Feuerwehr. Diese setzte erstmals ein Sonargerät ein und konnte den Mann nur fünf Meter vom Ufer entfernt in acht Meter orten. Sie sahen, wie der junge Mann kauernd am Grund des Sees saß. Der 19-Jährige konnte auf dem Weg ins Krankenhaus wiederbelebt werden, jedoch war er eine halbe Stunde unter Wasser gewesen und überlebte das Unglück nicht.
Ein Kreuz erinnert an den Toten
Daran erinnert noch heute ein Kreuz am Rande des Basaltsees. Warnschilder rund um den See weisen darauf hin, dass man hier keinesfalls baden sollte, denn der See ist ein mit Wasser gefüllter Krater. Seine Wände ragen wie beim Dornheckensee bei Bonn steil nach oben. Es gibt nur wenige flache Uferstellen. Gefährliche Unterströmungen können auch geübte Schwimmer nach unten ziehen. Und auch die Temperaturunterschiede in dem tiefen glasklaren Wasser können für den menschlichen Körper schnell tödlich sein.
Weil man den Menschen den Besuch des Sees generell erschweren will, wurden große Felsbrocken auf die Zufahrtswege gerollt. Bei dem ehemaligen Basaltsteinbruch, der vor 51 Jahren eingestellt wurde, handelt es sich zudem um ein Naturschutzgebiet. In den Steinhängen oberhalb des Sees brüten regelmäßig Uhus und auch die Gelbbauchunken hat in den flachen Mulden auf dem ehemaligen Steinbruchgelände ihr Laichgebiet.
In einem Naturschutzgebiet befindet sich auch der Himbergsee und der Dachsbergsee bei Ägidienberg. Letzterer ist ebenfalls ein „Todessee“ und bei Selbstmördern beliebt. Mehrfach schon wurde von Toten dort berichtet. Der letzte wurde am 8. Juli 2019 in dem Basaltsee gefunden. Spaziergänger hatten leblosen Körper eines Mannes auf dem Wasser entdeckt und die Polizei alarmiert.