Nachts kriechen sie langsam aus den Fluten und krabbeln suchend am Ufer umher. Der Rhein ist Europas am stärksten befahrene Binnenwasserstraße. Und nicht nur Fische fühlen sich in ihm wohl. Chinesische Wollhandkrabben haben den Rhein als neue Heimat entdeckt. Sie wurden vor gut hundert Jahren mit Ballastwasser in Schiffen aus China kommend eingeschleppt. Nachts klettern sie aus dem Wasser und sind am Ufer zu finden. Nicht nur Angler entdecken sie dann regelmäßig.
Krebse sind auch in Elbe, Weser und Ems zu finden
Der Rhein bietet den Wollhandkrabben optimale Lebensbedingungen. Erwachsene Tiere leben im Süßwasser. Zur Fortpflanzung brauchen die Wollhandkrabben allerdings salziges Wasser. Naht die Paarungszeit, wandern die Tiere im Wasser wieder Richtung Meer. Bis zu zwölf Kilometer legen sie am Tag zurück. Je nach Lebensraum kann es Monate dauern, bis sie ihr Paarungsgewässer erreichen. Sie dann fünf bis sechs Jahre alt.
Krebse sind in China eine teure Delikatesse
In China werden Wollhandkrabben als Delikatesse gezüchtet. Je nach Größe kann ein Exemplar dort bis zu 40 Euro kosten. In Deutschland werden sie hingegen noch nicht von Menschen gefangen. Aale und Barsche schätzen sie hingegen als Delikatesse. In den vergangenen Jahren wurde allerdings nachgewiesen, dass sie die Krebspest verbreiten, die vor allem heimische Flusskrebse befällt. Sie wurden daher in die Liste der unerwünschten Spezies in der Europäischen Union aufgenommen.
Wollhaarkrabbe fühlt sich wohl
Durch den Klimawandel in den vergangenen Jahren bedingt, fühlen sich die zahlreichen Wollhandkrabben im Rheinland immer wohler. So ist nicht damit zu rechnen, dass sie irgendwann wieder verschwinden. Und vielleicht landen die heimischen Exemplare bald auch auf den Tellern von Feinschmeckern. Das wäre eine ganz neue Perspektive für eine leckere Mahlzeit.
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