Bayern in Köln: Kein volles Glas beim Augustiner

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Von Julia Lindemann
Beim Oktoberfest in München in Bayern kennt man es ja: Die Bierhumpen werden nicht immer unbedingt bis zum Eichstrich gefüllt. Dass diese Tradition nun auch in Köln einzieht, muss unbedingt verhindert werden. Die Rheinland-Reporter haben undercover am 21. Januar 2024 den Augustiner am Kölner Heumarkt getestet.

Da wo früher das Steakhaus Maredo war, ist nun die bayrische Bierstube. Eines direkt vorweg: Das Personal ist wirklich sehr aufmerksam und freundlich. Im Gegenteil zum oft mürrischen Köbes in Kölner Brauhäusern. Beim Test, der allerdings nicht repräsentativ ist, fehlte beim 0,5 Helles  für 4,95 Euro ein Finger breit Bier unterm Eichstrich. Eigentlich schade. Das bayrische Bier an sich schmeckt nämlich sehr gut.

Spezialität aus Bayern

Der Augustiner am Heumarkt macht auf uns nicht den Eindruck einer individuellen bayrischen Stube. Die Brauerei ist inzwischen mit ihrem Namen in ganz Deutschland vertreten. Da muss ein einheitlicher Standard her. Auch bei den Gerichten. Unbedingt zu empfehlen ist der Obazda für 12,90 Euro.

Eine wirklich sehr gute Portion, die zwischendurch auch zwei Personen satt macht. Es gibt zwei Bestecke, kein Problem. In kölschen Brauhäusern kann so ein Wunsch bei nur einer Vorspeise schon mal zu Diskussionen mit dem Köbes führen. Beim Augustiner am Kölner Heumarkt ging das sofort ohne Probleme. Also: Unbedingt bestellen.

Saurer Kartoffelsalat beim Augustiner

Eigentlich ist man für Zwischendurch mit dem Obazda schon echt satt. Aber beim Test muss noch ein Hauptgericht auf den Tisch. Wir wählten den Groben Leberkas und Kleine Kasspatzen. Auch hier wieder ein Lob fürs Personal. Kein Problem: Auch für Erwachsene gibt es bei den Kasspatzen  die kleine Portion. Und die schmeckt auch wirklich gut. So müssen die Kasspatzen sein.

Beim Groben Leberkas mit Kartoffelsalat gab es allerdings eine Enttäuschung. Der Kartoffelsalat war geradezu mit Essig getränkt. Das führte dazu, dass man beim Kosten vom Teller des Mittesters die Kasspatzen nicht mehr schmecken konnte. Wirklich sehr schade. Wir haben deshalb auch nur den Leberkäse komplett gegessen.

Einmaliger Besuch in Bayern

52,40 Euro standen am Schluss auf der Rechnung. Wir haben wegen des sehr guten Services 58 Euro gegeben. Das Resümee: Wer in der Kölner Altstadt ein leckeres Helles trinken und dazu was Kleines essen will, der ist im Augustiner am Heumarkt gut aufgehoben. Das ist wohl auch das Konzept der Bierstube.

Unser Test war ein einmaliger Besuch. Deswegen muss er nicht repräsentativ gewesen sein.