Flüsse traten über die Ufer

Hochwasser zum Jahreswechsel

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Das Hochwasserchaos kündigte sich an, doch keiner dachte daran es. Schon damals hätte man ahnen können, was im Juli 2021 an der Ahr zur Katastrophe führte. Doch damals dachte keiner daran, wie so etwas enden könnte. Im Dezember 2010 sorgten plötzliche Schneefälle für ein Verkehrschaos im Rheinland. Wenige Wochen später wurde es wärmer und die Flüsse traten über die Ufer. In Düsseldorf nagte das Wasser schnell an der Oberkante der Kaimauer. Auch in Köln trat der Rhein über seine Ufer. Doch nicht nur Europas am stärksten befahrener Strom schwappte über. Auch seine Nebenflüsse konnten die Wassermassen nicht mehr bändigen.

Restaurants am Ufer unter Wasser

Hochwasser
Beim Hochwasser drehten Fische in Biergärten ihre Runden. (Foto: Lindemann)

Dort, wo noch im Sommer zahlreiche  Menschen vergnügt unter Sonnenschirmen im Schatten gesessen hatten, drehten jetzt Fischen ihre Runden. Grund war die im Januar beginnende Schneeschmelze. Die Temperatur stieg bis zu 14 Grad an, hinzu kamen starke Regenfälle nicht nur im Moselgebiet. Einsetzender Regen beschleunigte den Abschmelzungsprozess.  Nur kurz war die  Beruhigung des Wetters am 10. Januar. Bedingt durch ein Hochdruckgebiet kam es zu weiteren Niederschlägen, die bis zum 15. Januar andauerten. Die Flüsse im gesamten Einzugsgebiet des Rheines traten über ihre Ufer.

Pegel von 8.91 in Köln

Spielplatz
Zahlreiche Spielplätze in Ufernähe standen unter Wasser. (Foto: Lindemann)

Im Januar 2011 wurde am Pegel in der Kölner Altstadt 8.91 gemessen. Doch im Vergleich mit früheren Hochwassern war das niedrig. Im Jahr 1374 wurde 10,35 am Pegel gemessen. Dieser Wert gilt als erster offiziell überlieferter Hochwasserstand in Köln.  Im Jahr 1784 stieg der Pegel sogar auf 13,55. An die 65 Menschen starben damals in Köln und im benachbarten Mülheim, das im Jahr 1914 zu Köln eingemeindet wurde. In Düsseldorf wurde 1926 ein Höchststand mit 11,10 Metern gemessen.

1993 Jahrhunderthochwasser mit 10,63

Agger, Hochwasser
Auch die Agger zwischen Siegburg und Troisdorf trat im Januar 2011 über ihre Ufer. (Foto: Lindemann)

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts konnten dann gleich zwei Höchstmarken notiert werden. 1993 zeigte der Pegel in Köln 10,63. Dieser Wert wurde als Jahrhunderthochwasser notiert. Im selben Jahr wurden in Düsseldorf 10,24 Meter am Pegel gemessen. In Bonn wurden 10,13 notiert. Es entstand dort ein Millionenschaden,  weil die Baustelle des Schürmannbaus komplett überschwemmt wurde. Schon zwei Jahre später wurde 1995 der Pegelstand in Köln mit 10,69 überboten. In Düsseldorf konnten 10,32 Meter notiert werden. Die Hochwasserstufe 2 wurde überschritten und die Schifffahrt musste deshalb ihren Betrieb einstellen.

Hochwasser
Schneeschmelze und Regen führten zu Hochwasser. (Foto: Lindemann)

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