Die Busspur beschäftigt die Menschen in Düsseldorf, Köln und Bonn. Während die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) voll auf diese Expressverbindungen setzten, in Bonn Bürger diese Möglichkeit fordern, scheint sich in Düsseldorf jetzt ein neuer Weg anzubahnen. Der neue Oberbürgermeister Stephan Keller hat nun klare Worte gesprochen. “Klima und Nachhaltigkeit sind mir eine Herzensangelegenheit”, so das Düsseldorfer Stadtoberhaupt in einer Ansprache anlässlich der ersten 50 Tage im Amt. “Aber die Umweltspuren hatten ihren Namen noch nie verdient. Sie verursachen Staus und damit starke Emissionen und sind schlecht für die Umwelt, schlecht für die Wirtschaft und äußerst nervenaufreibend für uns alle.”
Dreistufiges Konzept entwickelt
Er teilt mit, dass er “gemeinsam mit den Fachleuten aus der Verwaltung ein dreistufiges Konzept entwickelt hätte”, dass die Umweltspuren überflüssig machen würden und Dieselfahrverbote vermeidet. Die entsprechenden Anträge dazu werden im Januar im Ordnungs- und Verkehrsausschuss beraten, sodass die Umweltspuren zum 1. März 2021 abgeschafft werden können. Hier die geplanten drei Stufen:
Stufe 1: Über Ampelsteuerung wird der Verkehr so gesteuert, dass er auf den besonders belasteten Streckenabschnitten mit der Luftbelastung noch gut zu vereinbaren ist – und alle Grenzwerte eingehalten werden können. Hierzu sind die Ampelanlagen an den Knotenpunkten Werstener Straße / Universitätsstraße, Mecumstraße / Auf’m Hennekamp und Münchener Straße / Südring. Zudem werden die beiden rechten Fahrstreifen der Prinz-Georg-Straße zwischen Moltkestraße und Rochusstraße in Radfahrstreifen umgewandelt.
Stufe 2: Die Stadt Düsseldorf startet ein Modellprojekt. Hierbei werden laufend aktuelle Umweltdaten erhoben. Diese bilden die Grundlage für eine intelligente Verkehrstechnik, die in Echtzeit auf die Werte reagiert und Ampelphasen und Höchstgeschwindigkeiten stets der aktuellen Situation anpasst. “Diese Modellprojekt wird neue Maßstäbe setzen”, so Keller.
Stufe 3: Es wurden drei Hauptachsen für den Radverkehr definiert, die mit externer Hilfe schnell geplant und gebaut werden sollen. Keller: “Denn nur mit gut ausgebauten Radwegen, einem starken ÖPNV, mehr Park & Ride-Plätzen und der Förderung von klimafreundlichen Antriebstechnologien werden wir Düsseldorf auch hier wieder ganz nach vorne bringen.”
KVB zeigen sich zufrieden
Die Kölner Verkehrsbetriebe zeigten sich jedoch zufrieden im den neuen Busspuren in der Stadt. Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks erklärte beim Auftakt des neuen Angebotes, “dass die Busse schon bei der ersten Fahrt gut angenommen” würden. Auch die Kölner Stadtverwaltung spricht davon, dass diese Buslinien eine attraktive Alternative zum Auto darstellen. Die Luftqualität auf der Aachener Straße in Köln würde dadurch langfristig verbessert.
(Das obige Foto des Rheinturmes und der Rheinkniebrücke in Düsseldorf ist von Ingo Lammert)