Häuser sind verschwunden

Abriss

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Hochwasser
Vor dem Hochwaser standen hier zwei Häuser. (Foto: Lindemann)

Die Aufräumarbeiten an der Ahr sind in vollem Gange. Doch nicht alle Häuser können wieder aufgebaut werden. Die Behörden haben neue Bereiche ausgewiesen. Dort wird kein Gebäude mehr stehen. Bagger räumen die Reste der Häuser weg. Einige Menschen haben durch die Flut nicht nur Angehörige, sondern auch ihre Heimat für immer verloren. Auch die Infrastruktur ist von der Flut betroffen. Drei Monate nach der Flut liegt noch immer angeschwemmtes Holz im Engelsley-Tunnel.

Tunnel
Die Schienen am Engelsley-Tunnel enden im Nichts. (Foto: Lindemann)

Dezember 1886 eröffnet

Die Bahn sollte mehr Leben ins Ahrtal bringen. Am 1. Dezember 1886 wurde das Teilstück Ahrweiler bis Altenahr der Ahrtal-Bahnstrecke feierlich eröffnet. Und dazu gehörte auch der  “Engelsley-Tunnel”. 66 Meter wurde er durch den Berg getrieben. Nur ein Gleis in seinem Inneren macht Begegnungssverkehr unmöglich. Aber damals dachte noch keiner daran, dass der Verkehr in diesem Ausmaß zunehmen würde. Eine Brücke über die Ahr führte direkt in den Tunnel.

Hochchwasser
Kurz nach der Flut im Juni: Die Brücke zum Tunnel ist komplett zerstört. (Foto: Lindemann)

Brücke noch immer zerstört

Drei Monate später ist die Brücke noch immer zerstört. Die tosenden Fluten der Ahr im Juli hatten Autos, Gastanks und andere schwere Teile gegen ihre Pfeiler  im Wasser gedrückt. Die brachen irgendwann krachend ein. Ihre Trümmer ragen auch Mitte August noch immer als Mahnmal in die Höhe. Noch steht nicht fest, wann die Querung wieder instand gesetzt wird.

Eisenbahnbrücke
Die Eisenbahnbrücke über die Ahr ist Mitte Oktober noch immer völlig zerstört. (Foto: Lindemann)

Kaiser kam persönlich

Vom Baubeginn bis zur Einweihung des “Engelsley-Tunnel” vergingen 30 Jahre.  Auf der Internetseite des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist dies beschrieben:

Im Frühjahr 1832 begannen trotz der ungünstigen geologischen Voraussetzungen die Bauarbeiten unter der Bauleitung des preußischen Wegebaumeisters Hauptmann Schmülling. Der Felsdurchbruch war eine langwierige und mühselige Arbeit, da man nur Hammer und Meißel zum Durchbrechen des massiven Gesteins nutzen konnte. Viele Gelehrte hielten daher einen Felsdurchbruch für nicht möglich. Aber nur ein Jahr später, 1833 gelang am 19. November der erste Felsdurchstich. Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm und spätere König von Preußen, Wilhelm I. (1797-1888, König von Preußen ab 1861, erster Deutscher Kaiser ab 1871) war bei diesem historischen Moment anwesend und durchschritt als Erster die kleine Spalte. Seine Anwesenheit unterstrich die Bedeutung, welche der preußische König dem Felsdurchbruch beimaß. Ein weiteres Jahr später, am 25. November 1834, erfolgte dann die feierliche Eröffnung des ersten Straßentunnels Preußens. Der Straßentunnel war ein wahrer Publikumsmagnet. So begaben sich viele neugierige Touristen nach Altenahr um dieses bauliche Kunstwerk zu bestaunen.

https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-117916-20150313-8

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