Das Auto stürzte in die Tiefe – die Menschen darin mit. Die Ummigbachsbrücke wurde zur Todesfalle. Bis heute ist der Mord aus den 1950er Jahren ungeklärt. Wichtige Akten sind nicht auffindbar. Die Nazis sollen geheime Rüstungsanlagen in der Nähe der Brücke gehabt haben. Viel Geschichten ranken um das inzwischen zugewachsene Bauwerk. Das zerstörte Bauwerk mitten im Wald ist eines der letzten Relikte des Zweiten Weltkrieges in Siegburger Stadtteil Seligenthal. Wer sich auf den Weg zur Staumauer der Wahnbachtalsperre begibt, entdeckt die Ruine rechts im Tal.
Brücken an der Wahnbachtalstraße
Es war die Zeit nach dem ersten Weltkrieg (1914 – 1918). Das Bergische Land sollte besser an die Verkehrsstrecken angeschlossen werden. So entstand die Idee der Wahnbachtalstraße. Sie sollte eine schnelle Verbindung von Much nach Siegburg werden. Und dazu mussten Täler überquert werden. Über 20 Brücken sicherten diese schnelle Straßenverbindung. Und dazu gehörte auch die von Deutschen Wehrmachtstruppen gesprengte Querung über den Ummigbach. Ihr Bau begann 1925, zwei Jahre später war die Brücke erstellt. Die Wahnbachtalstraße konnte eingeweiht werden. Sie diente nicht nur als schnelle Verkehrsverbindung, die Trasse wurde zudem zur Erprobung unterschiedlicher Fahrbahnbeläge genutzt, etwa Asphalt, Beton oder Stein.
Befreiung von der Nazidiktatur
Der Terror der Nazis neigte sich dem Ende. Sie hatten auch im früheren Siegkreis zahleiche Morde und Unrechtstaten begangen. Die Reste der Deutschen Wehrmacht waren auf dem Rückzug. Völlig sinnlose Zerstörungen wurden angeordnet, um den Vormarsch der Befreier zu verhindern. Dazu gehörte auch die Ummigbachsbrücke. Sie wurde nur wenige Tage vor Kriegsende am 8. April 1945 von einem deutschen Wehrmachtsverband gesprengt. Aufgebaut wurde sie allerdings nicht mehr. Beim Bau der Wahnbachtalsperre waren Teile der alten Wahnbachtalstraße ab dem Jahr 1954 nicht mehr nutzbar.
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