Gruselfaktor in Quellenhöhle

Rhodos

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Das eiskalte Wasser lässt langsam das Gefühl in den Füßen verschwinden. Leichte Panik kommt in der Dunkelheit auf. Mitten auf der Insel Rhodos befinden sich die sieben Quellen. Und ganz mutige Entdecker können in eine enge und feuchte Höhle steigen, um einen Berg zu durchqueren. Allerdings ist diese Exkursion nichts für schwache Nerven. Denn die vermeintlich kurze Strecke scheint nie zu enden. Ein Umkehren ist wegen der Enge fast unmöglich. Nur das fahle Licht am Ende des fast 200 Meter langen Tunnels gibt Hoffnung.

Rhodos
Ein Notausstieg mitten im Tunnel. (Foto: Lindemann)

Sieben Jahre jünger

Die sieben Quellen von Epta Piges befinden sich auf der Ostküstenseite der Insel auf Höhe Kolymbia. Man fährt von dort aus rund vier Kilometer ins Landesinnere. Und natürlich gibt es auch eine Sage dazu: Wer aus allen sieben Quellen getrunken hat, fühlt sich sieben Jahre jünger. Und das ist wohl auch so. Der Tunnel wird aus dem Wasser der sieben Quellen und dem Fluss Loutanis gespeist. Ein kleiner Stausee sammelt das Wasser.

Stausee
Ein kleiner Stausee sammelt das Wasser aus den Quellen und dem Fluss. (Foto: Lindemann)

Von Italien besetzt

Rhodos war von 1912 bis 1943 von Italien besetzt. In dieser Zeit entstand auch der Tunnel. Die Eindringlinge wollten zeigen, was ihre Ingenieure können, um der Bevölkerung einen Nutzen der Besetzung vorzugaukeln. Ein italienischer Bauunternehmer konstruierte den Tunnel zusammen mit lokalen Baufachleuten. Die Arbeiten dazu begannen in den 1920er Jahren, Fertigstellung des Tunnels war im Jahre 1931. Schnell entwickelte er sich zu einer Attraktion für den Tourismus. Das solide Bauwerk überlebte den Zweiten Weltkrieg und ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel für den Tourismus und auch die Bewohner der Insel.

Sieben Quellen
Das eiskalte Wasser fließt über groben Kies. (Foto: Lindemann)

Kies auf dem Grund

Wer den Mut hat, in die feuchte  Dunkelheit zu gehen, der sollte ausgerüstet sein. Eine Taschenlampe oder entsprechendes Schuhwerk sollte unbedingt mitgebracht werden. Wanderschuhe werden klatschnass, Plastikschlappen sind perfekt. Sie wiegen nichts und passen auch in eine Tasche oder einen Rucksack. Wer nicht den Mut hat, den Tunnel zu durchqueren, geht einfach über den Berg, um an den kleinen Stausee zu gelangen.

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