Mutige Entdecker gehen oft unter Lebensgefahr in alte Ruinen. Keiner weiß, ob die Decken halten oder plötzlich Mauerbrocken auf den Eindringling stürzen können. Kleinste Erschütterungen reichen schon aus, um marode Bausubstanz bröckeln zu lassen. Ein altes Hotel im Baybachtal bei Burgen an der Mosel ist seit einem Brand in der Nacht zum Freitag am 24. Mai 2019 dem Verfall preisgegeben. Wind und Wetter haben seitdem ganze Arbeit geleistet. Die Tür zum ehemaligen Hotel steht allerdings weit offen.
Flammen schlugen aus einem Zimmer
Ein vorbeifahrender Verkehrsteilnehmer hatte den Feuerschein gegen 3.20 Uhr in der Nacht wahrgenommen und sofort telefonisch gemeldet, so der offizielle Bericht. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus einem Zimmer im 2. Obergeschoß und griffen recht schnell auf den Dachstuhl des seit mehreren Jahren leerstehenden Hotels über. Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel waren mit rund 70 Feuerwehrmännern im Einsatz.
Zusätzlich waren auch Experten des Technischen Hilfswerkes vor Ort, um die Gebäudestatik bezüglich einer möglichen Einsturzgefahr zu bewerten, so die Angaben der Polizei. Der Sachschaden dürfte nach ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Euro betragen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Landstraße 205 war damals bis 13 Uhr voll gesperrt.
Spuren von Menschen
Doppelbetten mit nassen Matratzen sind in den Zimmern des Hauses zu finden – die Türen zum Flur stehen weit offen. Sogar Wäsche liegt noch überall verstreut herum. Die letzten Bewohner haben das Gebäude einfach verlassen ohne sich um etwas zu kümmern. Irgendwann sind jedoch wieder Menschen heimlich in das alte Hotel geschlichen. Sie haben es nach Wertsachen durchsucht. Gefunden haben sie allerdings keine Schätze. Die waren schon längst heraus geräumt.
Tische stehen im leeren Gastraum
Ein Treppe geht in die Tiefe. Sie ist aus solidem Beton. Man kann sie betreten. Die Stufen führen in einen Schankraum. Schimmel an der Wand löst die Tapeten. Stühle und Tische stehen unordentlich herum. Keiner hat mehr Interesse an dem Mobiliar. Die Scheiben sind eingeschlagen, sodass Wind und Wetter jederzeit Zugang haben. Renovieren möchte keiner das Gebäude. Es ist dem langsamen Verfall preisgegeben.
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