Atombomben in der Wahner Heide

Atombomben in der Wahner Heide

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Im Pentagon wussten es fast alle, in Deutschland ahnten es viele. In der Wahner Heide am Rande von Köln und Troisdorf lagerten auch zeitweise Atombomben. In einem Sondermunitionslager unter belgischer Aufsicht befanden sich die Sprengkörper. Bewacht wurden die tödlichen Bomben von US-Amerikanern. Diese gut ausgebildete Einheit war das vierte US Army Missile Detachment. Bis zu 40 Soldaten waren in der Wahner Heide stationiert. Noch heute erinnern Bunker an die Zeit des Militärs dort.

Wahner Heide
Am Rande von Troisdorf befinden sich noch Gebäude aus der Zeit der Belgier. Sie werden zurzeit abgerissen und nehmen ihre Geheimnisse für immer mit. (Foto: Lindemann)

Das Rheinufer in Köln-Westhoven war für die Bevölkerung gesperrt

Die Belgier hatten nach der Befreiung Deutschlands vom verbrecherischen Naziregime die Aufgabe, die Rheinquerung sicherzustellen. Neben der Kaserne in Troisdorf an der Belgischen Allee waren Truppen auch in Westhoven stationiert. Der Rhein war an dieser Stelle für die Bevölkerung gesperrt. Man musste um die Kaserne herum gehen. Doch die Atombomben lagerten nicht auf Kölner Stadtgebiet. Die weitläufige Wahner Heide schien sicherer. Von 1951 bis 2004 bewachten die Soldaten unseres Nachbarlandes das Munitionslager. Die Atombomben sollen um das Jahr 1962 wieder abgezogen worden sein.

Wahner Heide
Kein Stein bleibt auf dem anderen: Abrissarbeiten im gut gesicherten Gelände. (Foto: Lindemann)

An die Besatzung der Belgier erinnert nur noch wenig

Die Wahner Heide war schon immer militärisches Gelände. Zahlreiche Waffen wurde hier ausprobiert, die im ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Manche Teile der Wahner Heide sind noch heute so mit Munition verseucht, dass sie nicht betreten werden dürfen. Auch die Feuerwehr darf diese Flächen nicht ohne weiteres betreten, wenn es brennt. Die Kasernengebäude wurden nach dem Abzug der Belgier abgerissen, die Flächen der Natur zurückgegeben. Auch das Sondermunitionslager verschwand. Heute finden dort Pflanzen und Tiere eine Heimat. Die wenigen Gebäude, die noch zu finden sind, sind durch schwere Eisenketten gesichert. Unbefugte sollen dort nicht auf Spurensuche gehen.

Ein alter Sicherungskasten
Im Gebüsch versteckt kann man einen alten Sicherungskasten entdecken. (Foto: Lindemann)

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