Acht Arbeiter ertrinken im Rhein

Südbrücke

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Es war der 9. Juli 1908. Plötzlich krachte das Montagegerüst aus Holz bei der Aufstellung des stählernen Haupttragewerkes zusammen. 40 Arbeiter stürzten laut schreiend in die Fluten des Rheines, acht starben, 14 wurden schwer verletzt – der Rest konnte sich ans Ufer retten. Der Bau der Südbrücke in Köln begann mit diesen tragischen Unfall. Aus diesem Grund verzichtete die Stadt auf eine feierliche Einweihung. Am 5. April 1910 konnte der erste Zug die Brücke überqueren. Sie war nur für Eisenbahn gebaut worden und sollte den Verkehrskontenpunkt Köln entlasten.

Südbrücke
Der Treppenaufgang der Südbrücke ist voller Graffiti. (Foto :Lindemann)

Stadt Köln bestand auf Gehwege

Als dreiteilige Fachwerkbogenbrücke wurde diese Rheinquerung von der Königlich-Preußischen Staatseisenbahn gebaut. Sie verfügt über zwei Gleise. Nach ihrer Einweihung nahmen alle Güterzüge dort den Weg über den Rhein, die Hohenzollernbrücke am Dom wurde somit entlastet und stand den Personenzügen zur Verfügung. Die Stadt Köln bestand jedoch drauf, dass das Bauwerk auf beiden Seiten Gehwege bekam. Für die Bahn war diese Option nicht notwendig, so dass heute die Stadt Köln für die Unterhaltung und Pflege der Gehwege zuständig ist, während sich die Brücke Eigentum der Deutschen Bahn AG ist.

Südbrücke
Die Gehwege an der Südbrücke werden von der Stadt Köln gepflegt. (Foto. Lindemann)

Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke im Januar 1945 durch Bombentreffer zerstört. Teile fielen in den Rhein. Eine Querung war nicht mehr möglich. Um den Schiffverkehr zu ermöglichen, musste der Mittelbogen gesprengt werden. Fünf Jahre später wurde er jedoch wieder in seiner ursprünglichen Form hergestellt. Die frühere Pracht des Bauwerkes hatte aber gelitten. Obwohl die Türme der Landpfeiler die Bombenangriffe gut überstanden hatten, wurden sie zum Teil abgetragen. Ihre Steine fanden Verwendung bei der Wiederherstellung der Bogenbrücke über die Rheinallee an der rechten Rheinseite. Die Materialknappheit nach dem Krieg machte diesen Schritt notwendig.

Südbrücke
Die Türme der Südbrücke wurden nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise abgetragen. (Foto: Lindemann)

Die Südbrücke ist als Fachwerkbogenbrücke mit drei Bögen von überragender Bedeutung für die Geschichte des Stahlbaus und Ingenieurwesens. Sie wurde deshalb am 6. September 1994 unter Denkmalschutz gestellt. Sie hat eine Gesamtbreite von 14,55 Metern und eine Spannweite von 165 Metern. Sie erinnert einen wenig an einen Hidden Place, obwohl sie in großen Teilen frei zugänglich ist.

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