Relikte der sinnlosen Zerstörung sind am Rheinufer in Köln zu finden. Fahrräder, Roller und weiterer Müll wurden jetzt aus dem Strom geholt. Sie vergiften mit ihren Inhaltsstoffen das Gewässer. Manche Fische und andere Lebewesen können sich gegen diese Gifte nicht wehren. Schweigend werden sie krank und sterben später an den Folgen dieser Umweltverschmutzung. In den Batterien der Elektro-Roller ist viel Chemie enthalten, die ins Wasser gelangt, wenn sie gedankenlos dort hineingeworfen werden.

Problem in allen Großstädten am Wasser
Nicht nur in Köln landen Roller und Leihfahrräder im Wasser. Dieses Problem haben viele Städte. Deshalb gibt es Abstellverbote an Gewässern. Aber nicht alle halten sich dran. Es wurden sogar schon Menschen beobachtet, die Roller bewusst zum Wasser getragen haben, um sie dort hinein zu werfen. Mittlerweile wurden die Anbieter verpflichtet, ihre Roller und Räder aus dem Rhein zu bergen. Doch es wurden nicht alle Zweiräder gefunden. Umweltschützer vermuten, dass sie inzwischen mit der Strömung weit abgetrieben sind.

Sinnlose Zerstörungswut
Der Rhein ist Europas am meisten befahrene Binnenwasserstraße. Früher war er stark verschmutzt. Doch inzwischen ist er durch strenge Auflagen deutlich sauberer geworden. Sogar Lachse durchqueren ihn wieder auf ihren Wegen zu den Laichgewässern in den Nebenflüssen wie zum Beispiel die Sieg, die bei Troisdorf in den Rhein mündet. Neue Verschmutzungsquellen sollten deswegen unbedingt beseitigt werden. “Wenn die Firmen das mit den Rollern nicht in den Griff bekommen, müssen sie halt wieder verschwinden”, so ein Umweltschützer. Es könne nicht sein, dass die Verleihfirmen Profite kassieren und die Reinigung der Gewässer von der Allgemeinheit mit Steuermitteln bezahlt werde. Noch ist es aber nicht soweit, weil die Verleiher den Fluss auf ihre Kosten von den Rollern und Rädern reinigen. Allerdings sind sie machtlos gegen die sinnlose Zerstörungswut von Unbekannten.

Verein kümmert sich um den Rhein
Der Verein Krake hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Rheinufer zu pflegen. Auch dort werden bei Niedrigwasser immer wieder Roller und Räder gefunden. Auf die Idee kam Schauspieler Christian Stock. Ihm wurden das Ausmaß der Müllproblematik und die Verantwortung unserer westlichen Gesellschaft für den Erhalt unseres Planeten immer bewusster. Jahrelang sammelte er freiwillig am Rheinufer mit Handschuhen und Plastiktüte ausgestatte den zurückgelassenen Müll der Bürger seiner Wahlheimat Köln. Im Jahr 2016 wurde K.R.A.K.E. (Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit) ins Leben gerufen. Das Ziel war, möglichst viele Kölner und Kölnerinnen für das Müllsammeln zu gewinnen und für das Thema Müll zu sensibilisieren. Im Juni 2020 wurde aus der Bürgerinitiative dann sogar ein Verein.
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