Die letzten ihrer Art

Mosel-Apollofalter


Das Insektensterben ist ein abstrakter Begriff. An der Mosel sieht man, welch dramatische Ausmaße es annehmen kann. Es geht um ein zartes Geschöpf, das bald vielleicht für immer von der Erde verschwunden ist: Der Mosel-Apollofalter. „Waren es 2015 noch knapp 2000 Falter, ist der Bestand des Mosel-Apollos im vergangenen Sommer auf nur noch rund 100 Exemplare dramatisch gesunken. Durch den zunehmenden Verlust geeigneter Lebensräume und nicht zuletzt durch den immer weiter voranschreitenden Klimawandel droht jetzt der endgültige Verlust dieser faszinierenden Schmetterlingsart “, sagt Staatsministerin Anne Spiegel zur finanziellen Förderung eines wichtigen Projektes durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium.

Mosel-Apollofalter
Bunte Tupfer auf weißem Hintergrund sind das Erkennungszeichen: der Mosel-Apollofalter.  (Bild: Axel Schmidt/ vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz)

Rettungspaket für Mosel-Apollofalter gestartet

Nun wurde ein Rettungsprojekt gestartet, um das Aussterben dieser äußerst seltenen Spezies zu verhindern. An die 160.000 Euro wurden dafür zur Verfügung gestellt. Maßnahmen, die von Cochem bis Winningen entlang der Untermosel realisiert werden, sollen gemeinsam mit den Gemeinden sowie Winzerbetrieben umgesetzt werden. Geplant ist auch die Nachzucht von Faltern, um die bestehenden Vorkommen zu stützen. Und nicht nur das. Auch speziell auf Schmetterlinge abgestimmte Blühmischungen werden ausgesät, damit das Nahrungsangebot für die Falter verbessert wird. Weiterhin ist eine punktgenaue Erfassung der aktuellen und ehemaligen Vorkommen vorgesehen, um die verbliebenden Vorkommen genau abgrenzen zu können. Hinzu kommt eine Analyse von Ausweichlebensräumen zur Ermittlung möglicher neuer Biotope.

Blühwiese
Blühwiesen sind lebenswichtige Nahrungsquellen für Insekten. (Foto: Lindemann)

Kampf gegen das Artensterben

„Das Projekt zur Rettung des Mosel-Apollofalters ist ein ermutigendes Beispiel im Kampf gegen das Artensterben. Der Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt kann aber nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, den Klimawandel zu stoppen. Naturschutz ist ohne Klimaschutz nicht möglich – und umgekehrt. Nur wenn wir das Klima schützen, sichern wir langfristig auch unsere Artenvielfalt“, betont Spiegel abschließend.

Mosel-Apollofalter ist vom Aussterben bedroht

Der Bereich des unteren Moseltals in den Kreisen Cochem-Zell und Mayen-Koblenz ist das einzige Verbreitungsgebiet des Mosel-Apollofalters weltweit. Das aktuelle Verbreitungsgebiet erstreckte sich auf den Bereich zwischen Bremm/Calmond und den Hängen bei Winningen. Aufgrund der wenigen Vorkommen und des geringen Verbreitungsgebietes wurde er in der „Roten Liste der Schmetterlinge von Rheinland-Pfalz“ als vom Aussterben bedrohte Art eingestuft. Der Mosel-Apollofalter gehört zu den streng geschützten Arten nach § 7 des Bundesnaturschutzgesetzes.

Das obige Bild von Axel Schmidt zeigt einen der seltenen Mosel-Apollofalter, es wurde uns vom Umweltministerium in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt.

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