Leere Schluchten in der Bauruine

Einkaufscenter zerfällt auf Gran Canaria.

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Zerfallen steht es am Strand der Insel. Die Fensteröffnungen sind zugemauert. Im Inneren liegt Müll herum. Einkaufscenter befinden sich seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Und so wurde auch das Projekt bei Castillo de Romeral auf Gran Canaria wertlos. Die Bauruine auf der Insel zerfällt langsam. Eigentlich war dies schon lange klar. Ein kurzer Blick in die USA zeigt dies. Dort stehen immer mehr Einkaufszentren auf dem platten Land leer. Der Markt ist gesättigt. Und auch das Projekt auf Gran Canaria hat dasselbe Schicksal erlitten. Wie leere Schluchten wirken die Flure und Räume in dem Betonbau.

Mall in Gran Canaria.
Diese Treppe führt nicht in den Himmel. (Foto: Lindemann)

Zerstörungen im Inneren

Wenn Gebäude lange leer stehen, dann dringen fast immer Menschen unerkannt in sie ein. Sie wollen Dinge finden, die andere schon lange nicht mehr als schützenswert empfinden. Und so ist es auch in der Bauruine. Mit Gewalt wurden Zugänge durch die mit Steinen verschlossenen Fensteröffnungen geschaffen. Der Blick ins Innere von dort aus zeigt jedoch, dass hier schon sehr früh aufgegeben wurde. Wie ein Skelett wirken die nackten Räume. Treppen führen in die erste Etage. Sie sind solide gebaut und können ohne Mühe bestiegen werden. Ein Geländer als wichtiger Halt fehlt jedoch. Nur wenige Meter von der unfertigen Mall befindet sich das Meer. Das Dach als Schutz vor Wind und Wetter wurde nicht fertiggestellt. So ist es auf der ersten Etage sehr windig.

Zerstörungen in der Einkaufsmall.
Licht dringt durch die Öffnungen in der Außenfassade ins Innere. (Foto: Lindemann)

Die Galerie des Verbotenen

Der Wind hat Sand in die Räume geweht, dazu kommen die üblichen Hinterlassenschaften unserer Zivilisation. Irgendwie sehen alle Hidden Places gleich aus, wenn sie noch vor der Fertigstellung verlassen wurden. Lieblos wurde schnell versucht, den Baukörper zu schützen. Doch im Laufe von Monaten und dann Jahren fiel immer mehr in sich zusammen. Straßenkünstler haben die glatten Wände für ihre bunten Werke genutzt. Aber auch sie besuchen diese Galerie des Verbotenen schon lange nicht mehr. Ganz im Gegenteil zu früheren Wohnungen der Steinzeitmenschen, die nun von Obdachlosen  besetzt sind. Die Bauruine auf Gran Canaria zerfällt langsam.

Zerstörte Toiletten in der Mall.
Toilettenräume wurden  sinnlos zerstört. (Foto: Lindemann)

Luxus wird zum Luxus

Neuere Einkaufszentren wurden geplant, als es mit der Wirtschaft bergauf ging und das Internet noch in den Startlöchern stand. Die Menschen hatten Geld, das ausgeben werden konnte. Doch diese Zeiten sind vorbei. Und diese Art des Einkaufs gerät zudem immer mehr aus der Mode. So ist der Luxus inzwischen zum Luxus geworden.  Zu erkennen ist dies ganz besonders im Einkaufscenter Cita auf der Insel. Immer mehr Ladenlokale stehen leer. Und dies ist überall auf der Welt so. Als vor Jahren ein Investor in Siegburg ein großes Einkaufszentrum bauen wollte, wehrten sich die Bürger dagegen. Sie wollten diesen Konsumtempel einfach nicht in ihrer schönen Innenstadt haben. Sie stoppten das 100-Millionen-Euro-Projekt. Mit Spannung wird übrigens  erwartet, wie sich der Neubau des Huma in Sankt Augustin entwickelt.

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