Im Kessel des Vulkanes

Der Vulkan im Naturpark Bandama.

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Krachend stürzte vor rund 5000 Jahren der Kessel des Vulkans in sich zusammen. Damit endete eine Zeit, die mit zur Entstehung der Kanarischen Inseln geführt hatte. Die Natur eroberte sich aber im Laufe der vergangenen Jahrhunderte das Areal auf Gran Canaria zurück. Heute ist dort der Naturpark Bandama zu finden. Bunte Blumen und exotische Tiere haben eine Heimat gefunden. Überall in den Gebüschen raschelt es, die Kanarischen Echsen sind auf Nahrungssuche. Besonders auffällig ist die Gran-Canaria-Rieseneidechse (Gallotia stehlini). Wenn man sich langsam bewegt, hat man die Chance, die Reptilien zu sehen, wenn sie sich sonnen.

Die Kanarische Echse ist auf Nahrungssuche.
Wie kleine Dinosaurier sehen die Gran-Canaria-Rieseneidechsen (Gallotia stehlini)  aus. (Foto: Lindemann)

Zwei Touren sind möglich

Der Abstieg in den Kessel über einen gut befestigten Weg ist möglich. Eine Tour rund um den Krater ist ebenso empfehlenswert. Wir wählen den Abstieg und stoßen mitten im Krater auf alte Ruinen. Ein altes Weingut lädt zur Rast ein. Es soll der Region Bandama seinen Namen gegeben haben. Der flämische Händler Daniel Van Damme betrieb dort im 16. Jahrhundert eine Winzerei. Seine Aufzeichnungen gelten als die ersten schriftlichen Hinweise auf den Weinbau nach der Besetzung der Insel durch Europäer. Die Urbevölkerung wurde damals einfach versklavt oder vertrieben. Überall auf der Insel entdeckt man noch Höhlen,  die von den Ureinwohnern genutzt wurden.

Das alte Weigut auf Gran Canaria.
Mauerreste aus dem 16. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. (Foto: Lindemann)

Historische Relikte

Zwischen den Ruinen der ehemaligen Winzerei befinden sich noch alte Weinpressen und Vergärungsbecken. Vor einem Nebenhaus, versteckt an einem Seitenweg, sind Stühle zu entdecken. Der Blick ins Innere zeigt, dass hier bis vor kurzem noch Menschen gewohnt haben müssen. Leere Wasserflaschen, ein Bett, ein Kalender an der Wand aus dem Jahr 2022 sind untrügliche Zeichen dafür.

Das Bett mitten im Vulkankrater.
Ein leeres Bett findet sich im verlassenen Haus. (Foto: Lindemann)

Küche ist noch eingerichtet

Neben dem Schlafraum hat die Küche ihrewn Platz im Gebäude. Hier hängt ein Kalender aus dem Jahr 2004 an der Wand. Pfannen und Plastikflaschen gefüllt mit Olivenöl komplettieren die Einrichtung. Sogar das trockene Geschirr ist zu sehen. Allerdings kommen hier keine Menschen mehr zum Essen hin. Das gesamte Haus wurde hastig verlassen.

Historsiche Küche am Vulkan.
Als ob hier noch vor kurzem gekocht wurde. Die Küche am Grunde des Kraters. (Foto: Lindemann)

Spuren der Ureinwohner

An der Nordwand des Vulkanes befindet sich ein Höhlendorf aus prähistorischer Zeit. Es wurde von den kanarischen Ureinwohnern genutzt. Die Guanchen suchten dort Schutz. Bislang unentschlüsselte Schriftzeichen an einem Höhleneingang gelten als Hinweis, dass eine Schrift existierte.

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