Das Abbruchhaus an der Linie 7 in Zündorf

Das Abbruchhaus an der Linie 7

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Seit Jahren schon stehen sie leer. Zwei Häuser am Beginn der Wahner Straße im Kölner Stadtteil Zündorf. Renovieren wollte sie der Besitzer nicht mehr. Und so nagte der Zahn der Zeit immer mehr an alten Gemäuern. Sie erinnern an das alte  mysteriöse Haus im Kölner Stadtteil Langel. Bei einem der beiden Häuser in Zündorf ist das Dach auch stark eingefallen, das andere hat ebenfalls Löcher zwischen den Ziegeln. Regen kann ungehindert ins Innere eindringen. Die Feuchtigkeit zersetzt langsam das Gemäuer. Wohnen kann inzwischen dort keiner mehr. Die Rheinland-Reporter haben sich unter Lebensgefahr im Inneren umgesehen.

Abbruchhäuser
Das Dach des ersten Hauses an der Wahner Straße ist schon eingefallen. Foto: Lindemann

Die Reise in eine längst vergangene Zeit in Köln

Es war eine Reise in eine längst vergangene Zeit in Köln-Zündorf. Die Fenster und Eingangstüren der beiden Gebäude sind solide zugemauert, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Einfach ist es nicht, in die alten Häuser zu gelangen. Doch im hinteren Bereich war die Türe zu einem Kellereingang weit offen. Durch sie konnte ein geheimer Besuch gewagt werden. Die Treppe, die nach unten führt, liegt voller Schutt. Alte Plastiksäcke und Bruchsteine versperren dem Entdecker den Weg. Doch vorsichtig kann man die Hindernisse überwinden. Der erste vorsichtige Blick in den Keller zeigt weiße Wände, an denen das Wasser von außen eingedrungen ist.

Die alte Holztür am Abbruchhaus in Köln-Zündorf
Weit geöffnet war die alte Holztüre der Kelleraußentreppe. Foto: Lindemann

Strom und Wasser sind im Abbruchhaus abgestellt

Die Räume erwecken den Eindruck, dass sie erst vor kurzem sorgfältig gereinigt wurden. Verwelkte Blätter auf dem Boden knistern, wenn der Fuß sie platt tritt. Elektroleitungen sind gut zu erkennen. Strom führen sie allerdings schon lange nicht mehr. Auch das Wasser im Abbruchhaus ist längst abgestellt. Feucht ist es trotzdem: Der Regen hat überall seine Spuren hinterlassen.

Abbruchhaus in Zündorf
Ein Kabel führt aus einem Loch in der Wand im Erdgeschoß, die Tapete blättert von der feuchten Wand ab. Foto: Lindemann

Blick durch ein Loch in der Wand

Über eine Betontreppe geht es hinauf ins Erdgeschoß. Man spürt irgendwie, wie hier früher gelebt wurde. Ein Loch in der Wand zeigt den Anschluss zum Ofen, die Türen fehlen jedoch komplett. Auch die alten Holzrahmen wurden entfernt. Der Blick durch ein mit einem Baugitter versperrtes Loch in der Hauswand zur Wahner Straße hin zeigt die Gaststätte Haus Kürten. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für junge Erwachsene in Zündorf. Früher gab es auch im Nebengebäude des Abbruchhauses ein kleines Bistro. Es hielt sich aber nicht lange.

Geisterhasu in Zündorf
Durch ein Loch in der Hauswand erblickt man die Gaststätte Haus Kürten. Foto: Lindemann

Tapeten lösen sich von den Wänden

Der Weg ins Obergeschoß ist nicht möglich. Die Holztreppe wurde entfernt. Eine Leiter ist nicht zur Hand. So kann man nur noch die weiteren Räume im Erdgeschoß erkunden. Überall hat die Feuchtigkeit dazu geführt, dass sich die Tapeten von den Wänden lösen. Die Decken sind voller schwarzem Schimmel. Herausragende Strohhalme zeigen, dass sie noch nach alter Bauweise erstellt wurden.

Die Treppe fehlt
Der Weg nach oben ist nicht möglich. Die Treppe im unteren Bereich fehlt. Foto: Lindemann

Die Bodenplatte könnte jederzeit einbrechen

Es ist ein komisches Gefühl, vorsichtig über die marode Bodenplatte eines Abbruchhauses zu gehen. Sie könnte jederzeit einbrechen und den Menschen schnell mit hinunter ziehen. Gefunden würde man wohl nicht so schnell. Schwere Verletzungen würden so schnell zum Tode führen. Deshalb geht man den Weg zurück in den Keller mit Vorsicht. Auch plötzlich stolpern möchte man nicht.

Stroh kommt aus dem Dach
Stroh an der Decke zeigt, dass hier in alter Bauweise gearbeitet wurde. Foto: Lindemann

Eine Taschenlampe erleuchtet die Stufen

Dunkel ist der Abgang in den Keller. Ein Geländer fehlt. Doch die soilde Betontreppe erfüllt nach Jahrzehnten noch immer ihren Dienst. Zur Sichheit erleuchtet die Taschenlampe die einzelnen Stufen. Schnell durchquert der heimliche Besucher den feuchten Keller, um endlich wieder ins Freie zu gelangen.

Dunkler Keller
Gruselig: Auf dem Rückweg wirkt der Keller wie ein schwarzes Loch. Foto: Lindemann

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