Ein toter Fuchs liegt zwischen den Trümmern des zerfallenen Hauses an der alten Windmühle im Süden von Köln im Ortsteil Langel. Sein Fell ist noch in voller Pracht; er ist sehr wahrscheinlich erst vor wenigen Tagen gestorben. In seiner Nähe findet sich ein Eichhörnchen ohne Kopf auf dem Boden. Auch sein braunes Fell glänzt noch. Wir sind in Jahr 2022. Was ist hier passiert? Warum mussten diese Tiere qualvoll sterben? Keiner weiß es. Es gibt ein Geheimnis, dass noch gelüftet werden muss. Versteckt zwischen einer hohen Hecke ist es kaum zu erkennen. Seit Jahren ist das unheimliche Haus unbewohnt. Langsam zerfällt es. Kein Mensch wird hier je wieder einziehen.

Bunte Wände überall
Wie das so mit alten Häusern ist, die dem langsamen Verfall preisgegeben sind. Das Glas der Fenster wird eingeworfen, Menschen verschaffen sich zutritt. Sie erkunden die leeren Räume auf der Suche nach Wertsachen. Meist jedoch findet sich nichts mehr. Die benachbarte Mühle ist noch bewohnt. Ihre Besitzer kümmern sich jedoch nicht um die Ruine. Dafür haben Straßenkünstler überall an den Wänden ihre bunten Zeichen hinterlassen. Aber auch sie meiden diesen Ort nun.

Treppe noch intakt
Obwohl das Dach des Hauses am Loorweg große Löcher aufweist, ist die Treppe hinauf in die erste Etage noch intakt. Vorsichtig kann man die Füße auf die Stufen setzen. Zusätzlichen Halt gibt es durch ein solides Holzgeländer an der Wand des Aufganges. Die Sonnenstrahlen geben ausreichendes Licht, so dass alles gut zu erkennen ist. Auch hier sind die Wände bunt besprüht.

Mühle brannte ab
Immer wieder gab es an diesem Ort Unglücke. Im 16. Jahrhundert wurde neben dem heutigen Geisterhaus in Langel eine Windmühle errichtet. Sie gehörte zu den Herzoglichen Bergischen Windmühlen. Sie war die Bannmühle für 8 rheinische Dörfer zwischen Westhofen und Lülsdorf im Amt Porz. Von 1616 bis 1774 war die Familie Bornheim Pächterin der Mühle. Sie wurde von Heinrich Mühlens abgelöst. So der Landschaftsverband Rheinland auf seiner Kulturseite. Von 1798 bis 1822 war Paul Broicher zunächst Pächter der Mühle. Später erwarb er sie und verkaufte sie an seinen Schwager Bornheim. 1843 erwarb Johann Ippens die Mühle. Er ist der zweite Namensgeber der Mühle. Durch den Blitzeinschlag während eines heftigen Gewitters im Jahre 1884 brannte die Mühle aus. Mit der Wiederherstellung wurde die Mühle auf Dampfbetrieb umgestellt. Doch ein defekter Dampfkessel führte dazu, dass 1905 der Betrieb endgültig aufgegeben wurde. In den Folgejahren verfiel der Mühlenturm. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann seine Restaurierung. In dieser Zeit erhielt der Mühlenturm die verglaste Aussichtskanzel und einige Anbauten. Seit dieser Zeit wird der Mühlenturm für Wohnzwecke genutzt.

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