Wege enden im Nichts

Fällungen

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Hänsel und Gretel verirrten sich bekanntlich im Wald. Eigentlich ein Märchen. Doch wie immer gibt es an allen Erzählungen auch ein Stück Wahrheit. Und das passierte uns. Eigentlich wollten wir zu Fuß den Westerwald erkunden. Wandwege gibt es genug. Sie sind gut ausgezeichnet. Doch leider endete unsere Tour im Nichts. Zahlreiche Wegemarkierungen lagen im Graben. Die Bäume, an denen sie angebracht waren, wurden gefällt. Und die Markierung ging gleich mit zu Boden. Und die Wegweiser, an denen sie alternativ angebracht waren, wurden einfach mit umgesäbelt.

Wegemarkierungen
Nicht Bäume, auch Wegemarkierungen sterben im Wald. (Foto: Lindemann)

Wegemarkierungen liegen im Schlamm

Nicht alle Wege waren geöffnet, denn wegen des Borkenkäferbefalles finden auch im Westerwald zurzeit umfangreiche Rodungsarbeiten statt. Dass jedoch auch einige Wegemarkierungen Opfer dieser Arbeiten geworden sind, sollte nicht so sein. Ohne Rücksicht auf Verluste werden Beschädigungen einfach nicht mehr repariert. Betroffen ist auch der Westerwaldverein. Freiwillige haben liebevoll Wege erkundet und Markierungen gesetzt. Doch jetzt sind sie an einigen Stellen einfach verschwunden…

Westerwald
Pfähle, auf denen die wichtigen Wegweiser angebracht sind, liegen am Rand. (Foto: Lindemann)

Schäden am Wegesrand

Und nicht nur das. Naturfreunde haben besondere Bäume gekennzeichnet, damit Wanderer und Spaziergänger einen Blick für die Bepflanzung am Wegesrand bekommen. Tiefe Reifenspuren zeigen jedoch, dass auch diese Hinweise nicht als wertvoll erachtet wurden. Sie liegen umgekippt neben den tiefen Spuren, die mächtige Reifen im Waldboden hinterlassen haben. Keiner hatte Interesse, sie wieder aufzurichten.

Westerwald
Wer wissen will, welcher Baum hier wächst, muss sich tief bücken. (Foto: Lindemann)

Der Blick im Wald geht mittlerweile in die Ferne. Ein Meer von Baumstämmen hindert an vielen Stellen nicht mehr die Sicht. Die Tannen sind fast alle vom Borkenkäfer befallen. Sie müssen gefällt werden. Vergessen wird jedoch, dass es sich nicht um die natürliche Bepflanzung handelt. Wie Samen auf einem Maisfeld wurden die Bäume irgendwann ausgebracht, um später das Holz zu ernten. Diese Monokulturen sind allerdings eine willkommene Speisekammer für Schädlinge. Die Naturfreunde hoffen jetzt, dass diese fatalen Fehler bei der Wiederaufforstung nicht mehr gemacht werden.

Borkenkäfer
Hunderte Bäume wurden gefällt. Markierungen für Wanderer gleich mit. (Foto: Lindemann)

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