Tot in der Elsaßstraße

Tot in der Südstadt

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Eine Frau ist hilflos auf dem Bürgersteig in der Kölner Südstadt gestorben. Unbekannte haben eine Kerze und Blumen am Todesort einfach entfernt. “Ich finde das würdelos”, so der Ersthelfer. Man dürfe nicht einfach eine Erinnerung wegnehmen. Das Gedenken sei wichtig. “Ich verstehe nicht, wieso so etwas gemacht wurde.”

Gehstock auf dem Bürgersteig

Es war am Montagabend. Der junge Student kam gerade zu seiner Wohnung in der Elsaßstraße in der Kölner Südstadt zurück. Direkt neben dem Jugendzentrum bei Hausnummer 32 lag jemand auf dem Bürgersteig. “Oft ist es so, dass Obdachlose in der Ecke Schutz suchen”, so der 26-Jährige. Deshalb sei er erst einmal gedankenlos weiter gegangen. Doch irgendwie kam ihm die Sache komisch vor.  “Ich bin dann nochmal zurück gegangen, um zu schauen”, berichtet er den Rheinland-Reportern. Er entdeckte einen Gehstock, der neben der Frau lag. Sie musste gefallen sein und ihn dabei losgelassen haben.

Mit dem Kopf auf dem Bürgersteig

Schnell hätte er erkannt, dass die ältere Frau mit dem Gesicht auf dem Bürgersteig lag. “Ich habe sie vorsichtig umgedreht, sie reagierte aber nicht”, erinnert er sich an die dramatische Situation um 21.45 Uhr. Sofort habe er um Hilfe gerufen. Ein Taxifahrer sei sofort herbeigerannt gekommen, um zu helfen. “Wir haben dann sofort mit einer Herzmassage begonnen”, berichtet er. Doch die Frau hätte nicht reagiert. Ihre Gesichtsfarbe sei sehr fahl gewesen. Während die beiden Männer verzweifelt versuchten, die Frau ins Leben zurück zu holen, hatten Passanten schon den Notarzt informiert.

Mit Blaulicht angerast

Gefühlt fünf Minuten später kam die Ärztin und “machte sich ein Bild von der Situation, während wir beide mit der Herzmassage fortfuhren. Sie holte einen Defibrillator und setzte ihn an”, so der Student. Doch die Frau reagierte nicht auf die Stromstöße. Sie kam auf der Trage in den Rettungswagen. Auch dort waren weitere Lebensrettungsversuche erfolglos. Die Ärztin stellte den Tod der Frau fest.

Polizei am Unfallort

Auch die Polizei sei zum Unfallort gekommen, um zu prüfen, ob ein Verbrechen vorgelegen habe. Alle Indizien hätten jedoch auf einen Sturz mit Todesfolge hingedeutet. Am nächsten Tag haben der Student und seine Freundin eine Kerze und Blumen am Unglücksort aufgestellt. “Wir kannten die Frau vom Sehen. Es sollte eine Erinnerung an das Unglück für einige Tage sein”, so das junge Paar.

Tot in Köln
Unbekannte haben Kerze und Blumen entfernt. (Foto: Lindemann)

Neue Blumen und eine Kerze möchten sie nicht erneut hinstellen. “Vielleicht nimmt da ja wieder einer weg”, so die Freundin des Studenten. Vielleicht finde sich ja die Person, die das getan hätte und würde die Dinge wieder an diese Stelle bringen.

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