Im Siegtal lebten Bauern in kleiner Gemeinschaft. Es war um das Jahr 1850. Die Menschen dort waren gläubig und mit der Natur verbunden. Das Wetter bestimmte den Verlauf des Lebens mit. Trockenperioden oder zuviel Nässe schädigten die Ernte. So entschloss man sich, ein kleines Gotteshaus zu bauen. Im Jahr 1877 wurde die Kapelle in Dondorf fertiggestellt. Paul Melchers war zu dieser Zeit Erzbischof von Köln. Er war eine “echter Kirchenmann” und kämpfte mutig für deren weltliche Belange.
Erst nur ein Bethaus
Nicht jedes Gotteshaus wurde sofort kirchlich geweiht. Das galt auch für den kleinen Bau. Er durfte sich anfangs nur Bethaus nennen. In Deutschland tobte damals ein Konflikt zwischen der Kirche sowie Preußen und dem späteren Kaiserreich. Es ging um die dringend notwendige Loslösung des Staates von der katholischen Kirche. Erzbischof Paul Melchers wurde deswegen sogar inhaftiert. Die Auseinandersetzungen verstärkten sich ab 1871. Dann wurde der Streit beendet und 1887 diplomatisch besiegelt. Ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Trennung von Kirche und Staat war damit getan.
Zerstörungen im 30-jährigen Krieg
Zwei Jahre nach Beendigung des Kulturkampfes konnte das kleines Bethaus dann geweiht werden. Das war im Jahr 1899 – als erst 22 Jahre nach der Fertigstellung. Die Kapelle wurde feierlich der Mutter Gottes und dem Apostel Bartholomäus geweiht. Das “Allgemeine Bethaus für die Bewohner von Dondorf und Hossenberg” bekam so den offiziellen Segen. Es gab auch schön früher ein Gotteshaus in der Nähe. Die Gemeinde wurde schon im Jahre 850 als selbständig geführt. Man nannte das Gebiet im Siegtal damals “Eyen”. Eine kleine Kapelle dort zerstörten allerdings im Jahr 1633 schwedische Milizionäre, die plündernd durchs Siegtal zogen. Es war die Zeit des dreißigjährigen Krieges, der dort auch seine Spuren hinterließ.
Die Jahrzehnte vergingen im Siegtal, sinnlose Kriege kosteten vielen Menschen das Leben. Die kleine Kapelle überstand alles. Sie bekam im Rahmen einer Kirchenrenovierung in den frühen 1970er Jahren den alten Marienaltar aus der Pfarrkirche Liebfrauen in Hennef-Warth, zu der sie noch heute gehört. Inzwischen allerdings wird sie noch selten genutzt. Der Putz fällt an wenigen kleinen Stellen von der Decke. Im Schlüsselloch befinden sich Spinnweben.
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