Höhner und Bläck Fööss nur noch Coverbands?

Höhner und Bläck Föös auf der Bühne.

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Das jecke Publikum ist in der Session 2022/23 gespalten. Sind die Traditionsbands Bläck Fööss und Höhner noch das, was sie einmal waren? Die in ganz Deutschland bekannten Gruppen singen die Hits der vergangenen Jahrzehnte auf der Bühne – doch für viele ältere Karnevalisten sind die neuen Bläck Fööss und Höhner völlig fremd. Ganz anders ist das bei der Jugend. Sie singt und schunkelt begeistert mit. Der närrische Nachwuchs liebt die alten Lieder und kennt die Gründungsmitglieder der Gruppen gar nicht mehr. Und irgendwann singt und schunkelt jung und alt gemeinsam in den Sälen. Das merkt man auf allen Sitzungen. Die Rheinland-Reporter haben extra Veranstaltungen in der ganzen Region besucht, um das zu überprüfen.

Bläch Föös im Jahr 2023
Die Bläck Fööss im Jahr 2023 auf der Bühne im Kristalsaal der Kölner Messe. (Foto: Lindemann)

Bläck Föös und Höhner – Taktisch kluger Einstieg

Um zu zeigen, woher sie kommen, singen beide Gruppen gleich zu Beginn ihres Bühnenauftrittes bekannte Lieder wie “In unserem Veedel” von den Fööss oder “Viva Colonia” von den Höhnern. So wird die musikalische Visitenkarte präsentiert. Und das Publikum im Saal ist eingestimmt. “Irgendwie sind die Bläck Fööss mir fremd”, meinte Marina auf unsere Frage, ob ihr die Gruppe auf der Bühne gefällt. Sie würde eigentlich nur Fremde sehen. “Meine Fööss sind anders in meinen Kopf.” Doch am Nachbartisch steht eine Gruppe von Jugendlichen inzwischen begeistert auf den Stühlen und singt laut mit. Da schwappt die Stimmung auf Martina über. Sie nimmt unseren Reporter in den Arm und es wird geschunkelt. So ist der Karneval der Herzen und so soll es auch sein.

Hhner auf der Bühne
Die Höhner auf der Bühne in der Kölner Messe. (Foto: Lindemann)

Karneval 2023 wird ausgelassen gefeiert

Es ist die erste Session nach Corona. Die Menschen in den Sälen in Köln und der Region wollen endlich wieder feiern. Der Kartenverkauf lief anfangs langsam. “Doch zum Schluss gingen eigentlich fast alle Plätze weg”, so ein Vorstandsmitglied eines Kölner Traditionskorps. Der närrische Virus scheint den Corona-Virus besiegt zu haben. Und das ist auch gut so. Die letzten Ankermitglieder der beiden Traditionsgruppen hören bald auf. Dazu gehört auch Drummer Ralph „Gus“ Gusovius von den Fööss. Seit 1987 machte er mit der Gruppe im Studio Musik, doch erst einige Jahre später wurde er zum festen Mitglied der Fööss. Als Erry Stoklosa  krankheitsbedingt bei den Konzerten im Tanzbrunnen nicht dabei sein konnte, sprang er ein. Am 12. Juli 1994 hatte er auf der Schäl Sick im Tanzbrunnen Premiere bei den Fööss. Die Fans jubelten. Nun, mit 73 Jahren, nimmt auch er Abschied.

Bläck Föös
Schlagzeuger Gus hört bei den Black Fööss auf. (Foto: Lindemann)

Die Zukunft wird es zeigen

Die neuen Bläck Fööss und Höhner haben einrn Bonus beim Publikum. Das liegt sicher auch an ihren alten Hits. “Nun müssen die Musiker zeigen, was sie können”, so der Zugleiter eines Veedelzoochs auf Nachfrage der Redaktion.  “Wenn sie nicht alles falsch machen, dann wird es sicher klappen”.  Für die rheinischen Jecken sei nämlich nur eines wichtig: Die Stimmung müsse stimmen.

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