Geheime Höhlen im Siebengebirge

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Das Siebengebirge ist nicht nur wegen des Drachenfelses bekannt. Es ist auch voller geheimnisvoller Höhlen. Ein beliebtes Versteck für Kriminelle. Spektakulär war im Jahr 1962 die Flucht eines Gewaltverbrechers, der bei einem Banküberfall in Winningen an der Mosel den Filialleiter erschoss. Die Bande trennte sich nach dem Überfall. Der Todesschütze floh ins Siebengebirge und versteckte sich in einer der vielen Höhlen. Nur durch einen Zufall wurde er gefunden. Ein Polizist mit seinem Diensthund entdeckte ihn auf einen seiner Streifgänge. Doch der skrupellose Täter ließ sich nicht so einfach festnehmen. Mit der Überfall-Waffe in der Hand bedrohte er den Polizisten und nahm dessen Pistole an sich. Er konnte fliehen, doch der treue Schäferhund setzte ihm bellend nach. Plötzlich blieb er stehen, drehte sich um und erschoss den Hund. Winselnd brach das Tier zusammen und verblutete. Erst später konnte der Täter festgenommen werden. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

Höhle, Stollen, Siebengebirge
Der Eingang in eine Höhle. Foto: Lindemann

Höhlen aus weichem Gestein

Im Krieg versteckten sich die Menschen in den Höhlen vor Bombenangriffen. Heute werden diese feuchten Orte fast nicht mehr als geheime Verstecke oder Schutzräume genutzt. Wenige sind jedoch offen und leicht zugänglich. In ihrem Inneren tropft Wasser von den Wänden, die Feuchtigkeit macht den Raum für Menschen ungemütlich. Feuersalamander hingegen schätzen sie als Versteck. Auch Fledermäuse nutzen sie als stillen Aufenthaltsort. Die meisten der Stollen im Siebengebirge sind heute nicht mehr zugänglich. Sie entstanden zumeist im späten Mittelalter durch den Abbau von Trachyttuff. Er wurde als Stein für Backöfen genutzt. Daher kommt auch die Bezeichnung Ofenkaule.

Von Menschenhand wurde der Stollen im Laufe der Jahre tief in den Berg getrieben. Foto: Lindemann

Schwere Unfälle in den Höhlen

Das Gestein in den Ofenkaulen ist weich und bricht leicht. Immer wieder kommt es deswegen zu schweren Unfällen, wenn Menschen dort plötzlich hineinstürzen. Deshalb ist das Betreten der Ofenkaulen nicht gerne gesehen – oft sogar verboten. Dennoch zeigen zahlreiche Spuren, dass abenteuerlustige Erkunder dort immer wieder hineinklettern.

Hähle, Siebengebirge, Trachyt
Pfützen aus Regenwasser in der Höhle. Foto: Lindemann

Zu entdecken ist dort nichts mehr. Nur die Tiere, die im Naturschutzgebiet dort Zuflucht gesucht haben, werden gestört. Deshalb sollte man die Höhlen nicht betreten, auch wenn kein Verbotsschild da steht.

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