Diese Bilder gibt es nur hier zu sehen. Menschen wurden dort von den Nazis gefoltert und gequält. Nun soll das Gebäude an der Frankfurter Straße in Köln im Stadtteil Porz abgerissen werden. Die Rheinland-Reporter waren unter Lebensgefahr in der Ruine. Offiziell darf keiner mehr rein. Deswegen wurde der Ort auch nicht fotografisch dokumentiert, wie es das NS-Dokumentationszentrum in Köln gefordert hatte. Die Rheinland-Reporter wollten das nicht akzeptieren und haben diese Dokumentation für die Nachwelt erstellt. „Der Terror der Nazis muss immer präsent bleiben, damit radikale Parteien in unserer Demokratie keine Chance bekommen“, so die Rheinland-Reporter.
Bis zu hundert Männer wurden gefoltert
Im Jahr 1933 missbrauchten die Nazis die Räumlichkeiten als Haft- und Folterstätte der SA. Vorher wurde das Gebäude industriell genutzt. Die Kalker Sprengstofffabrik produzierte dort. Bis 1931 stellte sie elektrische Zünder her. In den Quellen ist zu lesen, dass von den Nazis dort bis zu hundert Männer misshandelt wurden. Manche bezeichnen es auch als “wildes Konzentrationslager”. Von Juli bis November 1933 geschahen diese verbrecherischen Taten.
Verhörzimmer im Pförtnerhaus
Beim Gang durch das verfallene Gemäuer sieht man, dass hier noch bis vor wenigen Jahren Menschen gelebt haben müssen. Nicht mehr alle Häuser des Lagers stehen noch. Von den fünf Gebäuden existieren heute nur noch drei. Dazu gehört auch das Pförtnerhaus an der Frankfurter Straße gelegen, das die Reporter besucht und dokumentiert haben. In einem Nebenraum dort, so ist zu erfahren, wurden die Gefangenen von der SA auf brutalste Weise vernommen. Menschenrechte interessierten die Nazis nicht.
Folterhaus soll abgerissen werden
Viele Porzer hätten gerne eine Gedenkstätte an dem Ort. Doch das Gebäude ist verfallen. Es besteht wohl kein Interesse, es zu sanieren. Zudem soll das alte Pförtnerhaus abgerissen werden, weil die Frankfurter Straße verbreitert werden soll. Das weiße Gebäude befindet sich seit dem Jahr 2012 im Besitz der Stadt. Nun regt sich in Köln dagegen Widerstand. Ob es gelingt, ein Mahnmal zu erstellen, ist noch nicht klar.
4 Antworten
Jahrzehnte lang dort vorbeigefahren, im Stau gestanden und davon zum ersten Male hier gelesen. Aber wer wohnte denn Jahrzehnte lang dadrin. Die seitlichen Fenster zur Straße hin, waren immer sauber, mit Gardine und Pflanzen oder Figuren geschmückt. Und gibt es den Wohnwagenstellplatz nicht mehr??
Der wurde ebenfalls aufgekauft und dann geschlossen.