Seltsame Geräusche in der alten Halle

Die Besucher werden vom Geist erwartet.

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Balken drohen jederzeit von der Decke zu stürzen und den Entdecker in den verlassenen Hallen zu erschlagen. Es ist gruselig auf dem alten Gelände von Dielektra im Kölner Stadtteil Porz. Schon lange arbeitet hier keiner mehr, dennoch sind Menschen in den Produktionshallen unterwegs. Mit bunten Kunstwerken an den Wänden haben sie ihre Spuren hinterlassen. Leider nicht für die Ewigkeit. Denn die Hallen werden bald dem Erdboden gleich gemacht. Nachfolgend eine kleine Auswahl der Wandbilder, leider können wir die Künstler nicht vorstellen. Sie müssen im Verborgenen arbeiten. Denn das unerlaubte Besprühen von fremdem Eigentum ist verboten.

Ein Millionenprojekt neben der Geisterhalle

Nur noch eine verfallene Halle steht auf dem alten Industriegelände. Die anderen Bauwerke sind inzwischen abgerissen worden. Die ist mit soliden Zäunen von einer Baustelle abgetrennt. Die Kölner Verkehrsbetriebe bauen dort eine neue Station für Elektrobusse. Die Arbeiten sind schon weit fortgeschritten.  Zunächst sollen 51 E-Busse abgestellt und nachts dort aufgeladen werden, so die Stadt Köln in einer Mitteilung. Im ersten Bauabschnitt solle die erforderliche Infrastruktur mit Ladeeinrichtungen, Werkstatt sowie erforderlichen Sozial- und Büroräumen, dort wo möglich im Passivhausstandard und nach den Standards des Projekts “Grün hoch 3” realisiert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 46 Millionen Euro, abzüglich eines Zuschusses in Höhe von rund 7 Millionen Euro.

Ein verdächtiges Knarzen

Beim Gang durch die leere Halle hört der Entdecker immer wieder sonderbare Geräusche von überall her. Obwohl es Windstill ist, knarren die Balken. Es scheint so, als ob die Geister des Gebäudes sich gegen den Abriss wehren. Jahrelang haben sie ihre Heimat in den Hallen in Köln gehabt. Sie haben sie geschützt. Die Firma Dielektra in Porz wurde im zweiten Weltkrieg kaum zerstört. Bis zu 1500 Mitarbeitenden stellten dort Leiterplatten für Computer her. 1982 wurde Dielektra vom F&G-Konzern verkauft und kam 1990 zu Siemens. Im Jahre 2004 meldete die Firma Insolvenz an. Nach und nach wurde ein Gebäude nach dem anderen in Porz auf dem Areal abgerissen. Die Flucht in dieses vorletzte Objekt blieb den sorgenden Hausgeistern nur noch.  Bekannt ist, dass die mystischen Wesen auch Menschen in ihren Gedanken steuern können. Das sieht man an einer zweiten Halle, die direkt nebenan zu finden ist. Geisterwesen wurden dort von Unbekannten an Türen gesprüht. Vielleicht eine Warnung der Lichtwesen, dass man sie endlich in Ruhe lassen soll. Oder aber ein altes Gebäude auf dem Gelände erhalten. Als Zufluchtsort für die Hausgeister reicht aber auch ein altes Stück Mauer. Von dort aus können sie später die neuen Gebäude beziehen und sich wieder liebevoll um diese kümmern.

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