Das gab es noch nie in Porz. Eine Proklamation unter freiem Himmel. Die Rheinland Reporter waren dabei. Die Porzer waren schon immer anders. Ihre Jungfrau im Dreigestirn ist weiblich und zum Festkomitee des Kölner Karnevals gehören sie auch nicht. Und deswegen fand am Freitagabend, 28. Januar 2022, auch eine offizielle Proklamation in der Öffentlichkeit statt.

Vor dem Porzer Rathaus feierten die Jecken am Abend ihre närrischen Herrscher: Prinz Markus II. (Lüsgen), Jungfrau Johanna (Langel) und Bauer André (Urban). Sie wurden schon im Rahmen des Rezag-Sommerfestes vorgestellt. Dass es wegen der Pandemie weniger Auftritte gibt, bedauern die drei sehr. Allerdings wurden sie schon für die nächste Session mitverpflichtet. Dann, so die Hoffnung, ist wieder mehr auf den Bühnen los. Dank deswegen an die Urbacher Räuber, die ihr Dreigestirn ein Jahr später antreten lassen werden.
Rosenmonatsgzug steht auf der Kippe
Auch die Fahrt des Porzer Dreigestirnes durch sein närrisches Volk am Rosenmontag, 28. Februar 2022, wird wohl nicht stattfinden. Der Vorstand Festausschuss Porzer Karneval hat beschlossen, die zweite Zugversammlung am 26. Januar zum regulären Porzer Rosensonntagszug 2022 auszusetzen.

Es wird mitgeteilt, dass in Anbetracht der aktuellen Prognosen zur Corona-Lage, insbesondere hinsichtlich der Omicron-Variante, derzeit davon auszugehen sei, dass ein gewohnter Porzer Rosensonntagszug mit tausenden von Zuschauern in der bekannten Form nicht durchgeführt werden könne.”Wir beobachten und prüfen die aktuelle Entwicklung sehr genau und arbeiten weiter intensiv an alternativen Konzepten,um den Porzer Jecken trotzdem einen besonderen Rosensonntag zu bereiten. Dazu stehen wir in enger Kommunikation mit den Verantwortlichen der Stadt Köln, Behörden und Polizei.

Der Festausschuss Porzer Karneval sieht hier weiterhin gute Chancen einen alternativen Rosensonntagszug stattfinden zu lassen. Porz braucht Brauchtum! und soll weiterhin für alle Porzer Jecken erlebbar sein – so die Mitteilung auf der Internetseite des Festausschusses.
Veilchendienstagszug in Zündorf fällt aus
Auch im letzten Jahr war der Rosensonntagszug ausgefallen. Ebenso der Veilchendienstagszug in Zündorf, der in diesem Jahr übrigens wieder nicht stattfindet. Die Veilchendienstagsgesellschaft teilte mit, es bestehe die Gefahr, “dass zu viele Karnevalshungrige aus dem Umland angezogen würden.” Es könnte deswegen zu einem “unkalkulierbaren Risiko“ für die Ordnungskräfte kommen.
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