Hitlerbild im Kirchenfenster

Hitlerbild

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Versteckt und nur für Kundige sichtbar ist ein Portrait des Kriegsverbrechers Adolf Hitler in der Kirche der Abtei in Brauweiler zu erkennen. Die Darstellung im westlichen Rundbogenfenster des Nordseitenschiffes soll an ein Ereignis während der Zeit der Nazidiktatur in Deutschland erinnern. Das Fenster wurde von Dr. Konrad Adenauer und Jakob Dahmen gestiftet. Es soll an die Gefangenschaft des späteren Deutschen Bundeskanzlers im Gestapogefängnis Brauweiler erinnern. Der Politiker war dort von September bis November 1944 inhaftiert. Bei einer Führung wird der Sinn dieser Darstellung erklärt.

Abtei Brauweiler
Am Kopfe des Kirchenfensters ist das Potrait Adolf Hitlers zu erkennen. (Foto: Lindemann)

Personifizierung des Bösen

Auch Konrad Adenauer ist auf dem bunten Fenster zu erkennen. Er wird im oberen Bogenfeld rechts als Daniel in der Löwengrube dargestellt. Auf ihn schaut Adolf Hitler als Personifizierung des Bösen herab. So soll an diese Zeit des Unrechts in Deutschland erinnert werden. Den größten Anteil an der farbigen Verglasung der Kirche haben die Fenster des aus Oberschlesien stammenden Künstlers Franz Pauli (1927-1979), so der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in einer Beschreibung des Gotteshauses. Der seit 1951 im Rheinland ansässige Pauli hat trotz seines frühen Todes ein umfangreiches Werk hinterlassen; der Schwerpunkt liegt im Entwurf von Kirchenfenstern. Neben rheinischen Kirchen stattete er auch Kirchen in den Diözesen Essen, Münster, Paderborn und Hildesheim sowie in Nordamerika aus. Seine Entwürfe für Brauweiler stammen von 1961 (sieben Seitenschifffenster) und 1965 (Chorfenster).

Abtei Brauweiler
Die Kirche der Abtei in Brauweiler. (Foto: Lindemann)

Neubau 1048 gestiftet

Die ehemalige Abteikirche der Benediktiner, Sankt Nikolaus und Medardus, ist seit 1806 Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde in Brauweiler. Die Kirche hat wie nur wenige romanische Monumentalbauten im Rheinland den Zweiten Weltkrieg ohne gravierende Schäden überstanden und ist in ihrer originalen Substanz weitgehend erhalten, so der LVR. Richeza, Enkelin Kaiser Ottos II. und Tochter des Gründerpaares Pfalzgraf Ezzo und Mathilde, stiftete 1048 einen stattlichen Neubau der Kirche mit Chorumgang. Über dessen Grundriss entstand zwischen 1135 und 1215 der heutige Bau mit Querschiff. Erhalten – wenn auch in veränderter Form – blieb die Krypta des Vorgängerbaus, die der zeitgleichen von Sankt Maria im Kapitol in Köln ähnelt, berichtet der LVR in der Beschreibung.

https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-16231-20110913-3

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