Abgerissene Körperteile und tödliche Unfälle

Feuerwerk im Garten. (Foto: Inga Sprünken)

Bereits im zweiten Jahr in Folge hatten sich Bund und Länder für ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik ausgesprochen. Was das größte deutsche Traditionsunternehmen Weco in Eitorf an den Rand des Ruins brachte, fruchtete jedoch nicht viel. Denn trotz des Verkaufsverbots und des Verbotes, Böller auf öffentlichen Plätzen zu zünden, ließen sich viele Menschen nicht den Silvester-Spaß verderben. Sie kauften Feuerwerk im nahen Ausland, etwa Belgien und Polen, oder bastelten es selbst. Beides stellte sich jedoch als deutlich gefährlicher heraus, als das geprüfte deutsche Feuerwerk der Weco.

Tod im Garten

Selbst gebasteltes Feuerwerk explodiert unkontrolliert. (Foto: Inga Sprünken)

So ereignete sich in Hennef ein tödlicher Unfall bei einer privaten Silvesterfeier. Kurz nach Mitternacht zündeten ein 37-Jähriger und ein 39-Jähriger im Garten ein selbst gebautes Feuerwerk. Dabei wurde der 37-Jährige tödlich verletzt. Er starb noch am Unfallort. Der andere erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Auch in Thüringen führte ein selbst gebautes Feuerwerk bei einem 20-Jährigen zu einem tödlichen Unfall. In Much führte eine Feuerwerksbatterie aus dem Ausland fast zu einem Brand. Nach dem Abfeuern einer 500-Schuss-Batterie glühte das Unterteil unentdeckt weiter und entflammte sich, nachdem die Party-Gäste wieder ins Haus gegangen waren. Die Flammen hätten beinahe eine Hecke und ein davor geparktes Auto ergriffen. Durch aufmerksame Passanten konnte dies gerade noch verhindert werden.

In Leipzig wurde ein Mann von einem vermutlich selbst gebauten Böller lebensbedrohlich verletzt. In Berlin wurden zwölf Verletzte nach einer Explosion ins Krankenhaus gebracht, der jüngste Verletzte war elf Jahre alt. Fünf Berliner Bölleropfer erlitten Verbrennungen und Handverletzungen. Nach einem Unfall mit einem selbst gebauten Feuerwerk hatte sich einer die Mittelhand abgerissen, ein anderer zwei Zehen. Und auch in Österreich kam ein 23-Jähriger bei der Explosion einer Kugelbombe ums Leben, drei weitere Menschen erlitten Verletzungen.

Massiver Anstieg von illegalem Feuerwerk

Vor diesem Hintergrund ist das Böller-Verkaufsverbot umso unverständlicher. Statt Sicherheits-Feuerwerk des deutschen Traditionsunternehmens Weco zu erlauben, werden die Menschen zu gefährlichen Selbstbauten oder billigen Auslandswaren getrieben. Das 1948 von Hermann Weber in Eitorf in einer ehemaligen Ziegelei als Wunderkerzen-Fabrik gegründete Unternehmen Weco erlebt unterdessen seine schwerste Firmenkrise. Zum Jahresende verzeichnete es einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe. Der Standort in Freiberg musste geschlossen werden, rund 100 Mitarbeiter verloren ihren Job. Von den rund 250 Mitarbeitern in Eitorf sind viele in Kurzarbeit und bangen um ihren Job.

Geprüftes Qualitätsfeuerwerk ist sicher. (Foto: Inga Sprünken)

Selbst der Bund Deutscher Kriminalbeamter hatte sich zuvor gegen ein generelles Verkaufsverbot für Feuerwerk ausgesprochen. Denn bereits im vergangenen Jahr hatte dieses zu einem massiven Anstieg bei der Einfuhr von illegalen und selbst gebauten Feuerwerkskörpern geführt. Das Feuerwerk des Traditionsunternehmens ist hingegen geprüft und sicher. Bei richtiger Handhabung geht keine Gefahr von ihm aus. Das Verkaufsverbot traf die Weco zu einem Zeitpunkt, an dem die Feuerwerksware bereits an den Handel ausgeliefert worden war. Diese musste komplett zurückgenommen werden, was wiederum zu erheblichen Problemen bei de Lagerkapazität führte.

 

Lesen Sie auch: https://rheinland-reporter.de/die-toten-auf-dem-dachboden/

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Email

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert