Hochwasser: Drohender Deichbruch an der Sieg

Die Sieg hat sich breit gemacht in Eitorf. (Foto: Inga Sprünken)

Nicht nur der Rhein führt Hochwasser. Auch an Sieg und Agger ist der Pegel bedenklich gestiegen. An der Wahnbachtalsperre hatte der Wahnbachtalsperren-Verband bereits am 22. Dezember begonnen, Wasser abzulassen. Einen Tag später ließ er noch mehr Wasser ab und erhöhte die Abflussmenge von acht auf zehn Kubikmeter in der Sekunde.

Die Wahnbachtalsperre war am Samstagmorgen gegen 8 Uhr bereits zu 93 Prozent mit Wasser gefüllt. Bei den Maßnahmen handelte es sich um Vorsichtsmaßnahmen, wie der Verband angab, eine akute Gefahr gibt es bisher noch nicht.

Die Sieg drückt gegen den Deich. (Foto: Inga Sprünken)

Die Sieg in Eitorf

Auch in Eitorf ist vielerorts Land unter. Der Pegelstand an der Sieg liegt am heutigen ersten Weihnachtsfeiertag bei 3,83 Meter. Das ist die zweite Gefahrenstufe, die dritte beginnt bei 4,10 Meter des Eitorfer Pegels. Der Höchststand lag bei 4,84 Meter im Februar 1984. Im März 1981 lag er bei 4,27 Meter, im Dezember 1986 bei 4,38 Meter.

Aktuell sind die Ortsteile Bourauel, Hombach, Kelters, Halft und Alzenbach am meisten betroffen. Die Hombacher Gärten sind teilweise schon untergegangen. In Bourauel steht ein Auto, das wohl im Garten abgestellt ist, im Siegwasser. Im Bereich Kelters wies der Deich laut Aussage von Bürgermeister Rainer Viehof einen Riss (von etwa 25 Meter) auf, der aktuell mit 6000 Sandsäcken verstärkt wurde. Es handelt sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, wie der Bürgermeister betont.

Der Riss im Deich an der Sieg wird gestopft. (Foto: Inga Sprünken)

Die Sieg hat ihre Staustufe verlassen

Am Wasserkraftwerk Unkelmühle hat die Sieg ihre Staustufe verlassen. Die Staumauer ist nahezu vollständig unter Wasser. Viele Wege sind gesperrt. Ein Video von der Unkelmühle gibt es auf Youtube.

Das Wasserkraftwerk an der Sieg. (Foto: Inga Sprünken)Der Deutsche Wetterdienst meldet, dass es von den westlichen Mittelgebirgen bis zum Harz bis zum Dienstagvormittag immer wieder Regenfälle unterschiedlicher Intensität geben wird. Zusätzlich zu den bisher gefallenen Mengen fallen noch etwa 10 bis 30 l/qm in 24 Stunden. Dadurch besteht erhebliche Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen. Nähere Informationen zur Hochwassersituation bei der Hochwasserzentale ihres Bundeslandes.

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