Es war ein lauer Sommerabend im Süden Frankreichs. Wie saßen bei einer Flasche gut gekühltem Weißwein zusammen und unterhielten uns über das Programm für den nächsten Tag. Vom Licht der Lampe an der Wand angezogen, flatterten Falter umher. Auch ein Russischer Bär mit seinen gut erkennbaren roten Hinterflügeln war dabei. Er stieß gegen das Glas der Lampe und fiel leicht benebelt auf die alten Eichenbalken des historischen Hauses. Ihm blieb jedoch keine Zeit sich zu erholen. Wie ein Pfeil schoss ein Spinnenläufer aus seinem Versteck und biss in den mächtigen Leib des Nachtfalters. Das Gift des schnellen Räubers tat seine Wirkung. Für den Falter gab es kein Entrinnen. Spinnenläufer werden auch als Spinnenassel bezeichnet. Sie erreichen Geschwindigkeiten bis zu 420 Millimetern pro Sekunde, wenn sie ihre Beute packen wollen.

Auf der ganzen Welt verbreitet
Am nächsten Tag waren die Reste der Mahlzeit des Spinnenläufers auf dem Boden zu finden. Die zarten Flügel des Nachtfalters schienen ihm nicht geschmeckt zu haben. Wie Knochen bei einem Hähnchen wurden sie achtlos von ihm entsorgt. Der Jäger saugt seine Beute aus, nachdem sie durch das Gift vorverdaut wurde. Eine leere Hülle blieb zurück. Spinnenläufer sind ursprünglich nicht am Atlantik zu finden gewesen. Die eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammende Art wurde durch Menschen in Europa, Asien, Nordamerika, Südamerika und Australien verbreitet. Somit ist sie auf der ganzen Welt zu finden. Auch in Deutschland wurden diese Insekten schon gesehen.

Gift für Menschen gefährlich
Für den Menschen besteht grundsätzlich keine Gefahr, Spinnenläufer können mit ihren Mundwerkzeugen im Normalfall die menschliche Haut nicht durchdringen. Allerdings ist der Biss eines Spinnenläufers, sofern er erfolgen kann, recht schmerzhaft und kann Infektionen oder allergische Reaktionen zur Folge haben. Von sich aus ist der Spinnenläufer nicht angriffslustig, sondern versucht zu fliehen, wenn ihm Menschen zu Nahe kommen.