Vergessener Wassertank tief im Wald

Wahner Heide

Tief im Wald der Wahner Heide, abseits vom Weg, kann man ein  kleines Haus entdecken. Es ist liebevoll gestaltet und erinnert an eine kleine Jugendstilvilla. Das ist der Hiweis auf die Bauzeit des Gebäudes. Es wurde im Jahr 1903 erstellt. Damals hatte das ganz praktische Gründe. Ein Hochbehälter zur Wasserversorgung der Bevölkerung wurde dringend gebraucht. Zwei Wassertanks dienten als Reservoir für den Druckausgleich.

Wahner Heide
Der Hochbehälter in der Wahner Heide wurde im Jahr 1903 erstellt. (Foto: Lindemann)

In der Wahner Heide versteckt

Inzwischen ist er nicht mehr nötig. Doch das solide Gebäude hat zwei Weltkriege unbeschadet überstanden und wird sehr wahrscheinlich auch in weiteren hundert Jahren noch an seinem Platz stehen. Zur Lüftung der Druckbehälter werden zeitweise die schweren Eisendeckel der Tanks geöffnet. Der Zaun um das Gebäude, der ungebetene Besucher fernhalten soll, ist schon lange so gut wie nicht mehr vorhanden. Spicher Busch wird die Stelle von den Menschen genannt.

Wahner Heide
Blich ins Innere des Hochbehälters in der Wahner Heide. (Foto: Lindemann)

Farbe bröckelt von den Wänden

Der Hochbehälter soll heute Fledermäusen als Refugium dienen. Einflugschlitze für die Tiere geben den Blick ins Innere frei. Alles scheint aufgeräumt. Die weiße Farbe bröckelt allerdings von den Wänden. Der Bausubstanz schadet das aber nicht. Die Technik im Gebäude war damals spartanisch.

Wahner Heide
Mit grüner Farbe sind die Tanks des Hochbehälters in der Wahner Heide gestrichen. (Foto: Lindemann)

 

Riesiger Gasmotor

Die Hochbehälter waren mit dem Wasserwerk über einen Draht verbunden. So konnte der Wasserstand kontrolliert werden. Mit zwei riesigen Hebeln wurde damals die Zufuhr im 3,5 Kilometer entfernten Aggerwasserwerk gesteuert. Ein riesiger Gasmotor erledigte dort diese Aufgabe, er war bis ins Werk von Dynamit Nobel in Troisdorf zu hören – so die Stadtwerke Troisdorf auf einer Infotafel am Gebäude. Die Pulverfabrik profitierte von der Technik. Ihre eigene Wasserversorgung reichte nicht immer für die Produktion des gefährlichen Sprengstoffes.

Die kriegerische Wahner Heide

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