Todeszone Blühstreifen

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Sie sehen bunt aus und locken Insekten an. Das ist der Sinn der Blühstreifern und ihre Anpflanzung wird sogar gefördert. Doch diese bunten Farbkleckse neben den eintönigen grauen Straßen können zur Todesfalle für die Tiere werden. Der ahnungslose Weg zur verlockenden Blüte kann an der Motorhaube ein jähes Ende finden. Das erlebte ein ahnungsloser Geschäftsmann, der während der Fahrt plötzlich einen Knall an seinem Kühler bemerkte. Er fuhr sofort an den Seitenstreifen und entdeckte einen toten Vogel neben dem Nummernschild. Durch die Wucht des Aufpralls war er in die Plastikteile gedrückt und konnte deswegen nicht zu Boden fallen.

Blühstreifen
Die verlockenden Blüten befinden sich genau auf Höhe der Stoßstange. (Foto: Lindemann)

Lieber große Wiesen fördern

Der Vogel, der auf Nahrungssuche war, ist ein spektakuläres Opfer der Blühstreifen. Ihn lockten Insekten auf den Pflanzen. Millionen dieser zarten Tiere finden allerdings jedes Jahr ganz still und leise den ihr Ende an Windschutzscheibe und Kühlergrill. “Die Fördermittel wären besser angelegt, wenn großflächige Wiesen mit heimischen Gräsern und Kräutern bepflanzt würden”, so ein Insider, der namentlich nicht genannt werden will, “weil es sonst Ärger mit den Behörden” geben könnte.

Blühstreifen
Bunte Blüten locken viele Insekten. (Fotos: Lindemann)

Heimat für viele Tiere

Auf großen Wiesenflächen könnte eine Vielzahl von heimischen Tiere ausreichend Platz finden und der ökologische Effekt wäre um ein Vieles höher als bei einem eher kleinen Blühstreifen. Diese schmalen Zonen direkt neben den Straßen müssen zudem jede Menge schädliche Umweltgifte aufnehmen, die dauernd von den vorbeifahrenden Autos produziert werden. Auch das wird Öko-Insidern kritisert. “Sicher, ein Blühstreifen neben der Fahrbahn ist besser als garnichts, wir sollten unser Augenmerk aber nicht auf diese schlechte Minimallösung richten”, so ein Biologe für Wiesenökologie.

Blühstreifen
Die unterschiedlichsten Pflanzen sind auf Blühstreifen zu finden. (Foto: Lindemann)

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Eine Antwort

  1. Einzig der Kern des Artikels ist richtig. Die Blühstreifen sind eine Minimallösung. Ja sie locken Insekten an und sind auch Todesfallen. Denn der Landwirt muss, um die Erntesicherheit zu sichern, mit Pflanzenschutzmitteln seine Flächen behandeln. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung, geschieht das allerdings nicht nach gutdünken, sondern nach Befallsgrenzen.

    Das Blühflächen besser sind als Blühstreifen, das ist jedem klar. Ob Landwirt, “Investigativreporter” oder Behörden. Diese Fläche fällt allerdings aus der Produktion heraus und ist somit eine quasi Enteignung des Landwirtes. Die Medallie hat zwei Seiten.

    Zu dem Artikel im allgemeinen: Der Schreibstil in BILD-Manier ist meines Erachtens nach komplett fehl am Platze. Begrifflichkeiten wie “Insider der Ärger mit den Behörden bekommt”, namenlose Geschäftsleute und Ökologen zeigen, dass der Artikel eine persönliche Meinung der Schreiberin widerspiegelt und sich nicht auf Quellen stützt. Das ist schlechter Jornalismus. Die Wahl der Überschrift dient als Clickbait für geschaltete Werbung.

    Da der Kern des Artikels, Blühflächen sind Blühstreifen vor zu ziehen auch meine Einschätzung ist, kann ich jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Meinung auch in Diskussionen mit Behörden und Landwirten gehört wird und deswegen kein Ärger entsteht.

    Übrigens, Unfälle mit Vögeln passieren leider des öfteren, an Wiesen, Feldern und auch in Wäldern.

    Viele Grüsse

    Thomas Beissel, Imker und ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter des Rhein-Sieg Kreises

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